Publikationsanalyse beim CHE-HochschulRanking
BISp-Initiative zur Optimierung von SPOLIT als Basis der CHE-Analysen
Beim HochschulRanking 2009/10 des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) wurde erstmals 2009 die Sportwissenschaft untersucht (siehe dazu die Meldung der dvs vom 7. Mai 2009). Allerdings wurde aus methodischen Gründen bei dieser Piloterhebung auf eine Analyse der Veröffentlichungen verzichtet. Für das nächste Ranking (Erhebung in 2011) soll eine bibliometrische Analyse, d. h. die Bewertung der Publikationen aller promovierten Wissenschaftler/innen der sportwissenschaftlichen Einrichtungen, als ein wesentlicher Indikator für die Forschungsleistung ergänzt werden.
Hierfür plant das CHE in Abstimmung mit dem von der dvs eingesetzten Fachbeirat, die sportwissenschaftliche Literaturdatenbank SPOLIT des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) heranzuziehen (weitere Informationen zu den Datenbanken des BISp hier). Dabei wird das CHE aus der Datenbank die Veröffentlichungen einer/s jeden Wissenschaftlers/in der untersuchten Institute im Erhebungszeitraum (2008-2010) ermitteln. Es ist daher von erheblicher Bedeutung, dass alle (relevanten) Publikationen vollständig in SPOLIT erfasst sind. Auch wenn das BISp grundsätzlich das Bestreben hat, alle fachwissenschaftlichen Publikationen aus dem deutschsprachigen Raum möglichst vollständig in SPOLIT (bzw. Internetquellen im Fachinformationsführer Sport des Portals SPORTIF) nachzuweisen, sind fehlende Einträge in den Datenbanken nicht auszuschließen. Erste Probeanalysen haben gezeigt, dass in SPOLIT nicht alle Veröffentlichungen aus Werken und Zeitschriften nachgewiesen sind, die eher den sog. "Mutterwissenschaften" (als der Sportwissenschaft) zuzuordnen sind. Dies betrifft oftmals auch Werke und Zeitschriften, die im Ausland verlegt werden.
Anforderung und Abgleich von Publikationslisten 2000-2008 sowie Online-Meldung von Veröffentlichungen ab 2009
Das BISp hat jetzt in Zusammenarbeit mit der dvs alle Professorinnen und Professoren an den sportwissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen in Deutschland angeschrieben (Schreiben als PDF) und um folgende Zuarbeiten gebeten:
1. Das BISp bittet um die Übermittlung von Publikationslisten der Hochschullehrer/innen für die Jahre 2000 bis 2008. Alle darin aufgeführten Publikationen werden mit den bestehenden Einträgen in SPOLIT abgeglichen und es werden fehlende Einträge ergänzt. Die Publikationslisten können einfach als PDF- oder Word-Datei per E-Mail an spolit[at]bisp.de gesendet werden.
2. Ab dem Erscheinungsjahr 2009 können alle Publikationen (gedruckte oder elektronische Literatur) über ein einfaches Online-Erfassungsformular direkt beim BISp gemeldet werden. Dieses Formular wird in Kürze auf der BISp-Plattform www.bisp-datenbanken.de unter dem Menüpunkt "ONLINE-Meldeformular" / "Literaturvorschläge" zur Verfügung stehen.
"Auf einfache Art und Weise wird durch diese Initiative des BISp zweierlei erreicht: Zum einen kann jede Hochschullehrerin und jeder Hochschullehrer durch die Meldung der eigenen Veröffentlichungen sicherstellen, dass diese dem CHE für seine Publikationsanalyse beim Hochschulranking lückenlos zur Verfügung stehen. Zum anderen wird die Datenbank SPOLIT zu einem noch besseren Arbeitsmittel für alltägliche Arbeit in Forschung und Lehre an den Instituten", so dvs-Geschäftsführer Frederik Borkenhagen. "Wir können daher nur an alle Kolleginnen und Kollegen appellieren, den Service des BISp zu nutzen! Dem BISp ist für diese Initiative ausdrücklich zu danken!"
Das CHE hat darüber hinaus den von der dvs eingesetzten Fachbeirat gebeten, die Publikationsanalyse dadurch zu unterstützen, dass die relevanten Publikationsorte (Zeitschriften, Schriftenreihen, etc.) der Sportwissenschaft bzw. jeder sportwissenschaftlichen Teildisziplin identifiziert werden und dem CHE für die Auswertungsarbeiten benannt werden. Die dvs wird hierfür ein Konzept erstellen. Zu diesem Vorhaben sagt dvs-Geschäftsführer Frederik Borkenhagen: "Wir wollen versuchen, unter Mithilfe der dvs-Sektionen ein Bewertungssystem für Zeitschriften und Schriftenreihen zu entwickeln, um relevante Veröffentlichungen schneller identifizieren zu können. Dabei ist von den in der Wissenschaft üblichen Kriterien zur Qualitätsbewertung von Publikationen auszugehen, aber es müssen auch die Veröffentlichungstraditionen der jeweiligen Teildisziplin Berücksichtigung finden. Das Ergebnis einer solchen Qualitätseinstufung von Publikationsorten kann bei den Analysen des CHE eine große Hilfe, aber auch im Rahmen von Gutachtertätigkeiten eine wichtige Unterstützung sein."
Hamburg, 29.06.2009