Internationales Symposium: Menschen im Zweikampf -
Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2013
Jahrestagung der dvs-Kommission "Kampfkunst und Kampfsport"
07. bis 09. November 2013 in Erlangen
Kampfkünste und Kampfsportarten zeichnen sich durch ihre enorme Vielschichtigkeit aus. Sie besitzen eine kaum fassbare Formen- und Stilvielfalt, werden von Kindern und Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren aus unterschiedlichsten Motiven betrieben und konfrontieren Menschen mit zahlreichen – z. T. existentiellen – Erfahrungen. Dass diese Vielschichtigkeit noch lange nicht aufgearbeitet ist, ist ein Fazit der Jahrestagung in Hamburg. Die Hauptaufgaben der dvs-Kommission Kampfkunst und Kampfsport – „Beschreiben, Erklären und Deuten“ – bilden daher auch beim dritten Symposium im November 2013 die thematische Basis. Sie werden in Form von Kurzvorträgen, thematisch offenen Arbeitskreisen und Postern behandelt. Außerdem findet ein Satellitenworkshop für Doktoranden statt, die sich im Rahmen ihrer Dissertation mit Kampfkunst/Kampfsport befassen.
Mit dem Tagungsthema „Menschen im Zweikampf“ wird erstmals ein thematischer (geisteswissenschaftlicher) Schwerpunkt gesetzt, wobei insbesondere folgende Aspekte im Mittelpunkt stehen:
a) Die Vielfalt der Zielgruppen und Zugangsmotive.
b) Die pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen der Kampfkünste/des Kampfsports.
c) Die Trainer-, Lehrer- bzw. „Meister“-Rolle in den Kampfkünsten/Kampfsportarten.
Das Tagungsthema greift gezielt Inhalte der Podiumsdiskussion der letzten Jahrestagung auf. Um die wissenschaftliche Diskussion fortzuführen, geben Experten in Haupt-/Grundsatzreferaten hierzu ihren Standpunkt wieder. Außerdem werden die Aspekte in thematischen Arbeitskreisen aufgegriffen.
Zu a):
Kampfkünste und -sportarten binden eine unübersehbare Vielfalt an Zielgruppen: MMA-Profis, Gesundheitssportler in Kursen der Krankenkassen, Philosophen in traditionellen Dojos – um nur einige zu nennen. Diese Menschen bringen unterschiedliche Motive und Erwartungen in die Trainingsräume mit. Sie alle erfasst der besondere Handlungs- und Erfahrungszusammenhang des Kämpfens. Mit dem Tagungsthema „Menschen im Zweikampf“ wollen wir diese Vielfalt ausleuchten.
Zu b):
Die kontroverse Diskussion über pädagogische Möglichkeiten und Grenzen der Kampfkünste/des Kampfsports hat nichts an ihrer Aktualität verloren. Judokurse versprechen die Förderung von Selbstbe-wusstsein und Moral; Eltern schicken ihre Kinder in ein Ju-Jutsu-Training, damit diese sich künftig selbst behaupten und selbst verteidigen können; und Disziplinen, wie das Kickboxen, werden der Erziehung zur Gewalt beschuldigt. Dass diese Hoffnungen und Befürchtungen z. T. stark überzogen sind, wird in der öffentlichen Debatte kaum erwähnt. Das Tagungsthema „Menschen im Zweikampf“ möchte einen Beitrag zu einem reflektierten Umgang mit den pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen der Kampfkünste/des Kampfsports leisten.
Zu c):
Die Podiumsdiskussion in Hamburg befasste sich u.a. mit der Qualität der Trainer-, Lehrer- bzw. „Meister“-Rolle: Müssen Lehrende in Kampfkünsten bzw. Kampfsportarten über besondere Kompetenzen verfügen? Und sollten ggf. Qualitätsstandards formuliert werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Kampfkünste und Kampfsportarten nicht innerhalb des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) organisiert sind und damit über kein vom DOSB überprüftes Trainerausbildungssystem verfügen? Das Tagungsthema „Menschen im Zweikampf“ möchte dieser Diskussion weitere Impulse geben.
Für die Abstracts von Kurzvorträgen (zu 1., 2. oder 3.), Tischdiskussionen, Praxis-Workshops und Postern (zu 1. oder 2.) gelten folgende Formalia: Bitte reichen Sie Ihr Abstract bis 5. August 2013 als PDF- und Word-Dokument (Umfang: max. 1 DIN-A4-Seite [entspr. ca. 3000 Zeichen] Call for Papers) per E-Mail an kuk2013[at]sport.uni-erlangen.de ein. Für Layout, Zitation und Literaturverzeichnis gelten die Standards der Deutschen Vereinigung für portwissenschaft (www.sportwissenschaft.de/fileadmin/pdf/download/richtl.pdf; eine Dokument-Vorlage steht auf der Tagungshomepage zur Verfügung).
Termin & Zeitplan:
7.-9. November 2013, Do 15:00 Uhr bis Sa 14:00 Uhr
Hauptreferenten:
- Prof. Dr. Matthias von Saldern (Uni Lüneburg)
- Dr. Petra Schmidt (Ki-Schule Travemünde)
- Ralf Lippmann (Deutscher Judo-Bund)
- Prof. Dr. Ralf Sygusch (Uni Erlangen-Nürnberg)
Arbeitsgruppen:
- Prof. Dr. Kerstin Witte (Uni Mageburg) naturwissenschaftliche AG
- Prof. Dr. Harald Lange (Uni Würzburg) geistes- und sozialwissenschaftlichen AG
Ausrichter:
Institut für Sportwissenschaft und Sport der FAU Erlangen-Nürnberg
WEBS I Wissenstransfer und Evaluationsforschung – Bildung im Sport
Gebbertstr. 123 b, 91058 Erlangen
Fragen & Anmeldung:
Dr. Sebastian Liebl
Anmeldefrist: 10. April bis 7. Oktober 2013
Abstracteinreichung: 10. April bis 5. August 2013
Kontakt
Dr. Sebastian Liebl
Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg
Institut für Sportwissenschaft und Sport
Arbeitsbereich "Bildung im Sport"
WEBS, Eichtichtung für "Wissenstransfer und Evaluationsforschung - Bildung im Sport"
Gebbertstraße 123 b
91058 Erlangen
Tel.: (09131) 85-69895
E-Mail: kuk2013[at]sport.uni-erlangen.de