Neuerscheinungen 35 (19.06.2009)
Hans Peter Brandl-Bredenbeck & Miriam Stefani (Hrsg.): Schulen in Bewegung - Schulsport in Bewegung. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 22.-24. Mai 2008 in Köln. (Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 190). Hamburg: Czwalina 2009, 264 S., ISBN 978-3-88020-528-4, 25,00 EUR
Mit ihrer Jahrestagung 2008 in Köln zum Thema "Schulen in Bewegung - Schulsport in Bewegung" knüpfte die dvs-Sektion Sportpädagogik an aktuelle Themen der bildungspolitischen und schulpädagogischen Diskussion an. Zentrale Themenfelder und aktuelle Dynamiken wurden aus sportpädagogischer Sicht diskutiert und neue Wege und Lösungsansätze zu den thematischen Schwerpunkten wie etwa "Schulsport und Schulentwicklung", "Bewegung, Spiel und Sport in Schulen" und "Bildungsstandards im Schulsport" vorgestellt. Ebenso wurden Veränderungen in der Schullandschaft und ihre Bedeutung für die Zukunft des Schulsports analysiert. Der vorliegende Tagungsband vereint neben den drei Hauptvorträgen auch die Arbeitskreisvorträge und Einzelbeiträge der Jahrestagung, die vom wissenschaftlichen Beirat zur Veröffentlichung ausgewählt wurden.
Simone Lang: Umweltbildung als Herausforderung der Sportpädagogik. Evaluation eines Schulsportprojektes. (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, 168). Schorndorf: Hofmann 2009,
304 S., ISBN 978-3-7780-4680-7, 29,90 EUR
Eine Auslegung des mehrperspektivischen Lernens im Sportunterricht stellt der Lernbereich "Umwelt" (seit 2003 "Freizeit und Umwelt") im bayerischen Sportlehrplan dar. In der vorliegenden Evaluationsstudie (Dissertation der Autorin an der Universität Augsburg) wurden die Wirkungen einer pädagogischen Intervention überprüft. Das Erkenntnisinteresse bestand darin, durch einen empirischen Forschungsansatz zu eruieren, inwieweit sich das Umweltbewusstsein der Schülerinnen und Schüler durch das Schulsportprojekt "Fahrrad - fit für die Umwelt" veränderte. Zur Evaluation wurde ein multimethodisches Vorgehen gewählt, d.h. es wurden sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsinstrumente eingesetzt. Als quasiexperimentelle Feldstudie konnten rückwirkend Konsequenzen für eine verbesserte pädagogische Praxis gezogen werden.
Klaus Fischer: Einführung in die Psychomotorik. (UTB, 2239).
3., überarbeitete u. erweiterte Auflage München: Ernst Reinhardt 2009, 348 S., ISBN 978-3-8252-2239-0, 29,90 EUR
Das Fach Psychomotorik hat sich zu einer anerkannten Disziplin vor allem in Pädagogik, Psychologie und Therapie entwickelt. Es ist fester Bestandteil zahlreicher Ausbildungsgänge geworden. Das Buch gibt einen kompakten Überblick über die zahlreichen Mosaiksteine des psychomotorischen Theorie- und Praxisfeldes. Schlüsselbegriffe der Psychomotorik wie Wahrnehmung, Bewegung, Handeln, Selbstkonzept und Körpererfahrung werden erklärt. Verschiedene Theorien und Konzepte der Psychomotorik (z.B. von Kiphard, Ayres, Zimmer u.a.) werden vorgestellt und verglichen. In der nun vorliegenden 3., überarbeiteten und erweiterten Auflage wurden folgende Themen neu ergänzt: Evaluations- und Wirksamkeitsforschung, Motodiagnostik und Qualitätsentwicklung, Bedeutung und Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen sowie die Darstellung aktueller internationaler und interdisziplinärer Entwicklungen. Arbeitsaufgaben am Ende der Kapitel helfen bei der systematischen Erarbeitung des Stoffs.
Michael Krüger (Hrsg.): Der deutsche Sport auf dem Weg in die Moderne. Carl Diem und seine Zeit (Studien zur Geschichte des Sports, 9). Berlin: Lit 2009, 400 S., ISBN 978-3-643-10140-2,
39,90 EUR
Sport ist ein Massenphänomen der Moderne. In Deutschland lagen für seine Entwicklung im 20. Jahrhundert besondere Bedingungen vor. Körperkulturell gesehen musste der Sport seine Rolle zwischen Turnen und Gymnastik finden, er verbreitete sich nach und nach in allen Schichten der Gesellschaft, Politik und Staat mussten sich mit ihm auseinandersetzen, und er wurde auch ein Faktor für Wirtschaft und Medien. Schließlich ging es um die Rolle des deutschen Sports in der internationalen Sportbewegung, insbesondere um die Beteiligung an und die Ausrichtung von Olympischen Spielen. Carl Diem war die Person, die diesen Weg des deutschen Sports in die Moderne geprägt, geebnet und begleitet hat. Der vorliegende Band enthält wissenschaftliche Beiträge (von Hermann Lübbe, Frank Becker, Ewald Frie, Nils Havemann, Hermann Bausinger, André Gounot, Diethelm Blecking, Gertrud Pfister, Jürgen Court, Volker Kluge, Karl Lennartz, Hans Joachim Teichler u.v.m.), die im Rahmen von Forschungsarbeiten zu einer Biographie Diems entstanden sind. Sie haben den Zweck, Diems Rolle im und für den deutschen Sport im Kontext von vier Epochen deutscher (Sport-)Geschichte zu beleuchten. Entstanden ist ein umfassendes Kompendium zur Modernisierungsgeschichte der Körperkultur in Deutschland.
Thomas Alkemeyer, Kristina Brümmer, Rea Kodalle & Thomas Pille (Hrsg.: Ordnung in Bewegung. Choreographien des Sozialen. Körper in Sport, Tanz, Arbeit und Bildung (Materialitäten, 10). Bielefeld: Transcript 2009, 202 S., ISBN 978-3-8376-1142-7, 20,80 EUR
Wie stimmen Tänzer ihre Bewegungen aufeinander ab? Wie gelingt es KampfkünstlerInnen, augenblicklich den gegnerischen Angriff zu kontern? Und warum kann selbst beim Umgang mit High-Tech-Anlagen in der industriellen Produktion nicht auf das verkörperte Erfahrungswissen der ArbeiterInnen verzichtet werden? Diesen und ähnlichen Fragen ging Ende 2006 die Tagung der dvs-Sektion Sportphilosophie an der Universität Oldenburg nach, die vom Arbeitsbereich "Sport und Gesellschaft" des Instituts für Sportwissenschaft ausgerichtete wurde. Im vorliegenden der Band zur Tagung beantworten Sozial-, Kultur-, Bewegungs- und SportwissenschaftlerInnen in neun Beiträgen die Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven und thematisieren das praktische Hervorbringen sozialer Mikroordnungen im dynamischen Zusammenspiel von Menschen, Körpern und Dingen.
Gabriele Neumann & Peter Stehle (Hrsg.): Fußball interdisziplinär.
Zur Optimierung der Prävention, Rehabilitation und Wiederver-
letzungsprophylaxe von Knie- und Sprunggelenksverletzungen.
Bonn: BISp 2009, 286 S., ISBN 978-3-86884-490-0, 39,80 EUR
Neueste epidemiologische Untersuchungen zeigen auf, dass im Fußball die Anzahl von Verletzungen und dabei insbesondere die Häufigkeit und Schwere von Knie- und Sprunggelenkverletzungen erheblich zugenommen hat. Gründe für diesen alarmierenden Verletzungsanstieg sind natürlich vielfach determiniert und können deshalb sowohl zur Ursachenfindung als auch zur Einleitung wissenschaftlicher Interventionsmaßnahmen nur über interdisziplinäre Ansätze angegangen werden. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat daher 2003 bis 2006 ein interdisziplinäres Projekt zur Optimierung der Prävention, Rehabilitation und Wiederverletzungsprophylaxe von Knie- und Sprunggelenkverletzungen im Nachwuchsleistungssport Fußball und zur Erarbeitung von ganzheitlichen Lösungsansätzen sowie Kampagnen zur Vermittlung und Umsetzung initiiert. An dem Projekt nahmen fünf hochklassige männliche Nachwuchsmannschaften aus Bundesligavereinen (teilweise) über zwei Spielsaisons teil. Aufgrund des erforderlichen interdisziplinären Ansatzes wurden Arbeitsgruppen aus der Trainingswissenschaft, Sportmedizin, Sportpsychologie, Biomechanik und Epidemiologie mit der Umsetzung des Projekts betraut. Mit der vorliegenden Publikation werden die Inhalte und Ergebnisse dieses Projekts in seinem gesamten Umfang dokumentiert.
Hans Friedrich Voigt & Gernot Jendrusch (Hrsg.): Sportspielforschung und -ausbildung in Bochum: Was war, was ist und was sein könnte (An der RUB - Sportpraxis nachgedacht, 4). Hamburg: Czwalina 2009, 182 S., ISBN 978-3-88020-531-4, 22,50 EUR
Die Publikationsreihe "An der RUB - Sportpraxis nachgedacht" des Arbeitsbereiches Sportarten der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum präsentiert sich mit dieser Ausgabe zum vierten Mal und nimmt dabei die Sportspielforschung und -ausbildung in Bochum in den Blick. Anlass ist die Verabschiedung der Bochumer Kollegen Peter Lange, Hans-Friedrich Voigt und Gustav Wilke, die nach zusammen 106 Berufsjahren im Sommer 2009 verabschiedet werden. über 14.000 Studierende wurden während ihrer Dienstzeit in den Sportspielen Fußball, Volleyball und Handball in verschiedenen Studiengängen ausgebildet. Dieses wird auch im vorliegenden Band gewürdigt: Einleitende Überblicksbeiträge zur Sportspielforschung von Thomas Heinen, Markus Raab und Babett Lobinger (Köln) sowie zur Sportspielausbildung von Roland Naul und Werner Schmidt (Essen) bilden den Rahmen für eigene Beiträge der künftigen "Ruheständler": Getreu ihrem Selbstverständnis berichten sie über ihre gegenwärtigen wissenschaftlichen Arbeiten und demonstrieren Möglichkeiten der praktischen Umsetzung mit jugendlichen Fußballspielern, Studierenden in der Handballausbildung und Spitzenspielern im Beach-Volleyball. Den Band beschließen themenbezogene Beiträge der Bochumer Kollegen Gernot Jendrusch, Andreas Luh, Carmen Manchado und Petra Platen sowie Hubert Remmert.
Peter Stehle (Hrsg.): BISp-Expertise "Sensomotorisches Training - Propriozeptives Training". Band I: Projektleitung Sven Bruhn. Köln: Sportverlag Strauß 2009, 132 S., ISBN 978-3-86884-498-6, 19,80 EUR; Band II: Projektleitung Klaus Pfeifer. Köln: Sportverlag Strauß 2009,
100 S., ISBN 978-3-86884-499-3, 16,80 EUR
Ziel der vorliegenden Expertise war es, den aktuellen Forschungs- und Kenntnisstand zum Themenbereich "Sensomotorisches Training" bzw. "Propriozeptives Training" darzustellen und offene Fragestellungen abzuleiten. In Teil 1 vermittelt die Arbeitsgruppe von Sven Bruhn (Universität Rostock) einen vertiefenden Einblick in den aktuellen Kenntnisstand zu strukturellen Grundlagen des sensomotorischen Systems, diagnostischen Verfahren zur Beurteilung des Leistungsvermögens des sensomotorischen Systems und Erklärungsansätze zur Wirkungsweise von sensomotorischem Training. In Teil 2 führt die Arbeitsgruppe Klaus Pfeifer (Erlangen; Leitung), Winfried Banzer und Lutz Vogt (Frankfurt am Main) sowie Frank Hänsel (Darmstadt) eine systematische Bewertung der Evidenz zur Wirksamkeit sensomotorischen Trainings im sportlichen Handlungsfeld und psychologischer Aspekte durch.
Peter Kapustin & Tatjana Kapustin-Lauffer: Ich will auch... wie Du! Sport, Spiel und Spaß zusammen mit beeinträchtigten Kindern (Praxisbücher Sport). Wiebelsheim: Limpert 2009, 112 S.,
ISBN 978-3-7853-1758-7, 14,95 EUR
In Deutschland hat in den letzten Jahren die Zahl der Schulen und hier insbesondere natürlich der Grundschulen, in denen Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen unterrichtet werden, rapide zugenommen. Angestrebt wird in diesen Schulen auch ein gemeinsamer Sportunterricht. Hierfür sind allerdings die wenigsten Sportlehrerinnen und Sportlehrer qualifiziert. Diesen gibt das vorliegende Buch das notwendige methodisch-didaktische Handwerkszeug sowie zahlreiche Anregungen für die eigene Praxis. Die Autoren zeigen, wie die Sportlehrerinnen und Sportlehrer die unterschiedlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten von behinderten und nicht-behinderten Kindern in einem gemeinsamen Sportunterricht zum Vorteil aller Teilnehmer integrieren können.
Dieter H. Jütting, Bernd Schulze & Ulrike Müller (Eds.): Local Sport in Europe. Proceedings of the 4th eass Conference 31.05.-03.06.2007 in Münster. (Edition Global-lokale Sportkultur, 25). Münster, New York, Berlin, München: Waxmann 2009, 320 S., ISBN 978-3-8309-2015-1, 34,90 EUR
Although national and international aspects of the global sport system have become more important in the past decades, it is still at the local level where most of the sporting activities are realized. In order to draw attention to this aspect, the European Association for the Sociology of Sport (eass) chose the title "Local sport in Europe" for its 4th conference that was held in Münster, Germany in 2007. This volume is a collection of papers that were presented at this conference, containing amongst others the three keynote lectures by Horst Hübner (Local sports activity and sports facilities), Fabien Ohl (Local sport between identity and economy) and Gertrud Pfister (Sport for all - opportunities and challenges in different sport systems). The papers cover a great variety of topics that mirror problems and issues of contemporary society, such as violence, racism, gender and health issues, but also current problems of funding and organizational changes in the field of sport. The volume is subdivided into three principal themes: Sport, culture and society; Sport, ethics and identity and Sport, management and politics.
Gabriele Neumann (Red.): Talentdiagnose und Talentprognose im Nachwuchsleistungssport. 2. BISp-Symposium: Theorie trifft Praxis, Bonn, 4./5. März 2009. Bonn/Köln: BISp/Sportverlag Strauß 2009,
444 S., ISBN 978-3-86884-497-9, 33,80 EUR
Talentdiagnostik und Talentprognose im Nachwuchsleistungssport setzen eine multidiziplinäre Herangehensweise voraus und stellen gleichzeitig aufgrund ihrer Komplexität eine Herausforderung für die Sportwissenschaft und Sportpraxis dar. Ziel des zweiten BISp-Symposiums aus der Reihe "Theorie trifft Praxis", das das BISp Anfang März 2009 in Bonn zum Thema "Talentdiagnostik und Talentprognose im Nachwuchsleistungssport" durchführte, war daher der intensive Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft und der weitere Erkenntnisgewinn zu forschungsrelevanten Fragestellungen. Neben den beiden Hauptvorträgen ("Zur Entwicklung sportlicher Talente an sportbetonten Schulen", Andreas Hohmann, Universität Bayreuth; "Statuserhebung der Talentdiagnostik und Talentprognose in Spitzen- und Landesfachverbänden", Lutz Nordmann, Trainerakademie Köln) sind im vorliegenden Tagungsband über 30 Beiträge aus den sechs Arbeitskreisen (u. a. "Basketball", "Individualsport", "Relative Age Effect", "Handball", "Sportspiele übergreifend") sowie weitere Einzelbeiträge dokumentiert, die aktuelle Projekte der Sportwissenschaft sowie die im Sport angewandten Konzepte und ihre Ergebnisse diskutieren. Ergänzt werden die Beiträge durch eine umfangreichen Bibliografie zum Symposiumsthema, die aus einer Auswertung der BISp-Datenbanken "SPOLIT" und "SPOFOR" sowie des "Fachinformationsführers Sport" entstanden ist. Die Veröffentlichung steht auf der BISp-Homepage zum kostenlosen PDF-Download bereit.
Anja Lange: Erfolgreiche Spiele für Rollen, Gleiten und Fahren. Fahrrad, Rollbrett, Inliner, Skatebord, Skier, Schlitten und Schlittschuhe. Wiebelsheim: Limpert 2009, 176 S.,
ISBN 978-3-7853-1767-9, 16,95 EUR
Sich rollend, gleitend oder fahrend zu bewegen ist für Kinder und Jugendliche sehr reizvoll. Sie erleben höhere Geschwindigkeiten, können kalkulierte Risiken eingehen und bewegen sich in der Natur auf wechselnden Strecken und mit sich verändernden Wetterverhältnissen. Im Schulsport hat sich "Rollen, Gleiten, Fahren" aufgrund seiner vielfältigen motorischen Beanspruchungen - insbesondere im koordinativen Bereich - als Bewegungsfeld längst fest etabliert. Die Autorin präsentiert in diesem Buch über 300 Kleine Spiele zum Rollen, Gleiten und Fahren auf den Geräten Fahrrad, Rollbrett, Inliner, Skateboard, Ski, Schlitten und Schlittschuh, die sich bei geringen Vorerfahrungen der Kinder und Jugendlichen in jeder Schul- und Vereinsstunde durchführen lassen. Angaben zu Variationen erläutern jeweils, wie die Spiele je nach Bedarf und technischer Ausbildung der Teilnehmer einfacher oder komplexer gestaltet werden können.
Gabriele Wulf: Aufmerksamkeit und motorisches Lernen. München: Elsevier, Urban & Fischer?2009, 184 S., ISBN 978-3-437-48710-1, 24,95 EUR
Das Schlagen eines Tennisballs, das Strecken und Beugen des Beins in der Physiotherapie oder die Balancekünste eines Jongleurs oder Artisten - motorisches Lernen spielt in vielen Bereichen eine Rolle. Und es hat immer mit gerichteter Aufmerksamkeit zu tun. Dabei ist es entscheidend, dass Sportler und Patienten ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich selbst und die eigene Bewegung richten, sondern nach außen - auf das Ziel ihrer Bewegung und/oder den Effekt, den sie damit erzielen wollen. Dieses Buch (die deutsche Übersetzung des 2007 bei Human Kinetics erschienenen Werks "Attention and Motor Skill Learning") liefert neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum motorischen Lernen. Es erweitert das Verständnis darüber, wie auf das Ziel gerichtete Aufmerksamkeit motorische Kontrolle und motorisches Lernen verbessern kann und bündelt die wesentlichen Forschungsergebnisse der Autorin, Professorin für Kinesiology an der University of Nevada in Las Vegas, über den Aufmerksamkeitsfokus. Zahlreiche Beispiele machen das Thema anschaulich und nachvollziehbar. Die vorgestellten Erkenntnisse bzw. Vorgehensweisen sind nicht nur für Bewegungsabläufe im Sport interessant, sondern auch für jegliche Therapie, in der es um motorisches Lernen geht - etwa Physio- und Ergotherapie. Auch in den Bereichen Musikpädagogik und Tanz wird durch die Erkenntnisse ein effektiveres Arbeiten ermöglicht.
Ralf Brand, Felix Ehrlenspiel & Karla Graf: Das Wettkampf-Angst-Inventar (WAI). Manual zur komprehensiven Eingangsdiagnostik von Wettkampfangst, Wettkampfängstlichkeit und Angstbewältigung im Sport. Bonn: BISp 2009, 146 S., ISBN 978-3-86884-491-7, 26,80 EUR
Im deutschen Sprachraum liegen teilweise nur unzureichend empirisch abgesicherte sportpsychologische Diagnoseverfahren zur Erfassung wichtiger psychischer Leistungsvoraussetzungen im Leistungssport vor. Häufig werden sport-unspezifische Verfahren benutzt oder englischsprachige Erhebungsmittel ins Deutsche übersetzt ohne die Übersetzungen weiter teststatistisch zu evaluieren. Für viele sportpsychologische Anforderungen sind jedoch sport- bzw. sportartspezifische sowie situationsbezogene Diagnoseverfahren notwendig. Gleichzeitig fehlen standardisierte Verfahren (z.B. Interviewleitfäden) zur Ein- und Durchführung der Eingangsdiagnostik und der darauf aufbauenden psychologischen Interventionsmaßnahmen. Mit dem vorliegenden Inventar zur Eingangsdiagnostik von Wettkampfangst, Wettkampfängstlichkeit und Angstbewältigung im Sport, das drei Kurzfragebögen vorstellt und ausführliche Hinweise zur Testdurchführung und -auswertung gibt, wird eine neue Diagnostik-Schriftenreihe beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) begründet. Mit diesen und weiteren Manualen (z.B. zur sportbezogenen Motivation und zur Trainerkompetenz in Wettkampfpausen) sollen zukünftig empirisch abgesicherte sportpsychologische Methodeninventare im Rahmen der BISp-Forschungsförderung neben der Publikation auf dem BISp-Diagnostikportal in Schriftform mit allen notwendigen Zusatzinformationen als Arbeitshilfe für die anwendungsorientierte Sportpsychologie und den Leistungssport (z.B. zur selbständigen Durchführung und damit zur besseren Transparenz bzw. höheren Einsatz) zur Verfügung gestellt werden.
Kuno Hottenrott & Thomas Gronwald: Ausdauertraining in Schule und Verein. (Praxisideen, 38). Schorndorf: Hofmann 2009, 176 S., ISBN 978-3-7780-0381-7, 16,90 EUR
Im Kindes- und Jugendalter tragen vielseitige Bewegungserfahrungen zur motorischen Förderung bei. Die Ausdauer spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle. In Schule und Verein bestehen bei der Vermittlung der Ausdauer viele Fragen: Ist eine Ausdauerschulung oder gar ein systematisches Ausdauertraining bereits für Kinder sinnvoll? Was ist zu beachten, um die Ausdauer bei Kindern und Jugendlichen optimal zu fördern, sie aber nicht zu überfordern? Welche Voraussetzungen bringen Kinder für ein Ausdauertraining mit? Wie können Kinder motiviert werden, sich ausdauernd zu beanspruchen und dabei trotzdem Spaß zu haben? Welche Übungsformen bieten sich besonders für den Schulsportunterricht und für den Vereinssport an? Mit welchen Inhalten und Methoden können die geforderten Lernziele erreicht werden? Was kann ein Entspannungstraining leisten? Wie lässt sich ein fächerübergreifender Unterricht organisieren? Diese und weitere Fragen werden in diesem Buch praxisnah mit vielen Beispielen thematisiert.
Michael Krüger (Hrsg.): Erinnerungen an Carl Diem.
(Studien zur Geschichte des Sports, 8). Berlin: Lit 2009,
130 S., ISBN 978-3-643-10120-4, 19,90 EUR
Carl Diem war eine prägende Persönlichkeit des deutschen und olympischen Sports im 20. Jahrhundert. Als "Mister Olympia" stand er für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Heute wird seine Rolle auch kritisch gesehen. Das Buch ist im Zusammenhang der Arbeiten an einer Biographie Diems entstanden. In ihm werden persönliche, oft sehr subjektive Erinnerungen an diese schillernde Figur des deutschen Sports zusammengefasst. Schüler, Freunde und Kollegen (u. a. Hans Lenk, Josef Göhler, Hajo Bernett, Ommo Grupe, Wildor Hollmann, Ulrich Jonath, Bärbel Schüttler) schreiben über Carl Diem als Wissenschaftler, Sportler, Sportfunktionär und Mensch.
Jörg Wetterich, Stefan Eckl & Wolfgang Schabert: Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen. Köln: Sportverlag Strauß 2009, 326 S., ISBN 978-3-86884-505-1, 28,90 EUR
Im Mittelpunkt des 2009 abgeschlossenen Forschungsprojektes standen übergreifende Fragestellungen, ob die vorhandenen Sportanlagen noch zukunftsfähig sind und wie sie an veränderte gesellschaftliche und sportliche Rahmenbedingungen angepasst werden können und müssen. Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass sich als Anpassung an die vielfältigen Formen des Sporttreibens und die Etablierung unterschiedlicher Sportmodelle mit spezifischen Interessenlagen und Handlungslogiken die bisher beobachtbare Einheitlichkeit im Sportanlagenbau auflösen wird. Nach Ansicht eines Großteils der befragten Experten wird es in Zukunft zu einer größeren Anlagenvielfalt und zur Ausbildung unterschiedlicher Sportanlagentypen kommen, wobei die Konstruktion typischer Anlagenarten aus einer Kombination einiger der beschriebenen Unterscheidungsmerkmale (z. B. Witterungsschutz, Regelkonformität, Zugänglichkeit, Anlagenkomfort) resultieren wird. Gleichzeitig sind die Studienteilnehmer mehrheitlich der Meinung, dass Sportanlagen gleichen Typs in Zukunft aufgrund der Besonderheit der lokalen Bedingungen unterschiedliche individuelle Ausprägungs- und Gestaltungsformen aufweisen werden. Die notwendige Weiterentwicklung von Sportanlagen erfordert eine anpassungsfähige Baustruktur und eine größere bauliche Typenvielfalt. Dies bezieht sich zum einen darauf, das Potenzial der bestehenden, oft auf den Wettkampf- und Schulsport zugeschnittenen Sportanlagen für andere sportliche Nutzungen zu erweitern und über bauliche Ergänzungen und Funktionsanpassungen die Flexibilität, Variabilität und damit die multifunktionale Nutzung dieser Anlagen zu erhöhen. Zum andern sollen in Bezug auf die zu erwartende Ausbildung neuer und alternativer Anlagentypen bauliche Lösungen, die auf die spezifischen Eigenschaften eines Anlagentyps ausgerichtet sind, im Sinne eines "experimentellen Sportstättenbaus" erarbeitet und in weiteren Modellprojekten auf ihre bauliche Umsetzung und Praktikabilität überprüft werden, um zu ausreichendem Erfahrungswissen auf gesicherter Grundlage zu gelangen und bei künftigen Planungen Vorschläge ür notwendige Innovationen machen zu können.
Sven Lange & Kathrin Bischoff: Doppelstunde Turnen. Unterrichtseinheiten und Stundenbeispiele für Schule und Verein (Doppelstunde Sport, 3). 2., überarbeitete Auflage Schorndorf: Hofmann 2009, 168 S. + CD-ROM, ISBN 978-3-7780-0532-3,
19,90 EUR
Turnen boomt! Fabian Hambüchen, der durch seine Erfolge bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen zum Medienstar geworden ist, beweist, dass Turnen eine attraktive Sportart für junge Menschen ist. Das Buch zeigt einen Weg, wie Turnen auch im Schulsport Schülerinnen und Schüler faszinieren kann. Hierzu werden in Anknüpfung an das offene Turnen der Grundschule verschiedene didaktische Ansätze im Sinne eines integrativen Konzepts verbunden, so dass in den Doppelstunden verschiedene Sinnrichtungen des Turnens angesprochen werden, um Kindern und Jugendlichen einen möglichst breiten Zugang zu dieser Sportart zu ermöglichen. Das Buch enthält jeweils 7 Doppelstunden für Unter-, Mittel- und Oberstufe. Die Übungseinheiten sind jeweils auf einen Zeitraum von 80 Minuten zugeschnitten. Das Buch ist für alle Personen interessant, die 10- bis 19-Jährige unterrichten oder trainieren sollen. Dem Buch liegt eine CD bei, auf der Techniken und taktische Abläufe in Videoclips dargestellt werden.
Volker Scheid & Robert Prohl: Kursbuch Sport 2: Trainingslehre.
11. durchges. u. korrig. Auflage Wiebelsheim: Limpert 2009,
208 S., ISBN 978-3-7853-1785-3, 17,95 EUR
In der durchgesehenen und korrigierten 11. Auflage werden verschiedene Konzepte des Trainierens sowie das Training der unterschiedlichen Leistungsfaktoren behandelt. Dazu gehören das Ausdauer-, Kraft-, Schnelligkeits-, Beweglichkeits- und Techniktraining. Kleinere Projekte in jedem Kapitel ermuntern Lehrer und Schüler, ein eigenes Trainingsprogramm im Sportunterricht der gymnasialen Oberstufe durchzuführen und die Trainingseffekte zu überprüfen. Auch dieses Kursbuch ist mit Hilfe von Lern- und Kontrollaufgaben, Merksätzen und Definitionen didaktisch aufbereitet und eignet sich neben dem Einsatz als Schulbuch in der gymnasialen Oberstufe gleichfalls zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung im Sportstudium.
Wolfgang Killing & Helmar Hommel (Red.): Bundestrainerforum "DLV-Kältekonferenz" 6./7.12.2008 in Mainz. Eine Zusammenstellung der DLV-Trainerschule. Bonn: BISp 2009, 75 S., ISBN 978-3-86884-496-2, 14,80 EUR
Ende 2008 führte die Trainerschule des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Mainz eine Konferenz durch, in der der Einsatz von Kälteverfahren in Wettkampf, Training und Regeneration/Rehabilitation vorgestellt wurde. Experten aus der Medizin, der Trainingswissenschaft, der physikalischen Therapie und der Kältetechnik sowie erfahrene Trainer diskutierten die Wirkungen von Kälte auf den Organismus, insbesondere zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit. Die Beiträge sind in der vorliegenden Broschüre zusammengefasst.
Klaus Moegling (Hrsg.): Tai Chi im Test der Wissenschaft.
Internationale biomedizinische Studien zur Gesundheitswirkung
des Tai Chi Chuan (Taijiquan). (Bewegungslehre und
Bewegungsforschung, 28). Immenhausen: Prolog 2009, 230 S.,
ISBN 978-3-934575-40-0, 26,80 EUR
Tai Chi Chuan (taijiquan) ist ein weltweit verbreitetes gesundheitsorientiertes Bewegungssystem, das aus der traditionellen chinesischen Kultur stammt, aber auch inzwischen zunehmend in westliche Ansätze von Gesundheitsarbeit integriert wird. Millionen Menschen weltweit üben das Tai Chi Chuan und sehen darin eine Chance, dass es die Gesundheit fördere, u. a. auch den biologischen Alterungsprozess verlangsame. Im vorliegenden Buch werden internationale biomedizinische Untersuchungen zur Gesundheitswirkung des Tai Chi Chuan auf das Herz-Kreislauf-System, die Gelenkfunktionen, die Knochendichte, die Koordination, die Beweglichkeit sowie die Schlafqualität vorgestellt und kritisch untersucht: Tai Chi Chuan auf dem Prüfstand der Wissenschaft.
Wolfgang Killing & Helmar Hommel (Red.): Bundestrainerforum "DLV-Kraftkonferenz" 15./16.11.2008 in Potsdam. Eine Zusammenstellung der DLV-Trainerschule. Bonn: BISp 2009,
171 S., ISBN 978-3-86884-495-5, 18,80 EUR
Ende 2008 führte die Trainerschule des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Potsdam eine Konferenz durch, in der renommierte Experten den aktuellen sportwissenschaftlichen Kenntnisstand zur Wirkungsweise und zum Training der Kraft darstellten. Die Schriftfassungen der Vorträge von Sven Bruhn (Training im Dehnungs-Verkürzungszyklus), Adamantios Arampatzis (Plastizität der mechanischen und morphologischen Eigenschaften der Sehne bei zyklischer Belastung), Klaus Wirth (Entwicklung von Maximal- und Schnellkraft) werden im vorliegenden Band mit Berichten erfolgreicher Trainer über neuere praktische Erfahrungen zum Krafttraining, insbesondere in der Zusammenarbeit mit Gewichthebeexperten, dokumentiert.