Neuerscheinungen 30 (17.11.2008)
Alexander Woll, Wolfgang Klöckner, Magdalena Reichmann & Matthias Schlag (Hrsg.): Sportspielkulturen erfolgreich gestalten. Von der Trainerbank bis in die Schulklasse. Beiträge vom 6. Sportspiel-Symposium der dvsvom 30. September bis 2. Oktober 2008 in Konstanz. (Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 182). Hamburg: Czwalina 2008, 236 S.,
ISBN 978-3-88020-513-0, 25,00 EUR
Im Anschluss an die Olympischen Spiele 2008 in Peking und aufbauend auf Erfolgsmodellen der letzten Jahre im Fußball, Handball und Hockey werden beim 6. Sportspiel-Symposium der dvs Ursachen und Ansätze diskutiert, die hilfreich für eine erfolgversprechende Führungsarbeit in den Sportspielen sein können. Dabei reicht der Blick von der Trainerbank bis in die Schulklasse und widmet sich entsprechenden Fragen: "Wie entwickeln und fördern wir bei Spielern und Schülern soziale Denkmuster, deren gelebte Wertelandschaft die Verhaltensweisen aller Beteiligten auf Erfolg ausrichtet?", "Wie gelingt es, Mannschaften eine Vision so glaubwürdig zu vermitteln, dass eine verbindende und tragfähige Erfolgszuversicht bei den SpielerInnen entsteht?" Die 42 Beiträge, die in diesem Tagungsband veröffentlicht werden, liefern Antworten aus soziologischer, psychologischer, pädagogischer und trainingswissenschaftlicher Perspektive und binden zudem Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Trainings- und Lehrpraxis ein.
Helmut Digel: Quergedacht. Essays zum Sport. Schorndorf: Hofmann 2008, 288 S., ISBN 978-3-7780-8530-1, 24,90 EUR
Aus der wichtigsten Nebensache ist längst ein kulturell, wirtschaftlich und sozial bedeutsames Phänomen geworden. Der Sport kann in den vergangenen Jahren auf ein Wachstum verweisen, wie dies für keinen anderen gesellschaftlichen Bereich in vergleichbarer Weise der Fall ist. Die Wirtschaft, die Massenmedien und die Politik interessieren sich für ihn und für die Bürger ist der Sport längst zum wichtigsten Inhalt ihrer Alltagskultur geworden. Diese Entwicklung verweist zum einen auf die besondere Qualität des Sports und auf seine vielfältigen Funktionen, die er zu erfüllen bemüht ist. Sie verweist zum anderen aber auch auf eine zunehmende Inanspruchnahme und Beeinflussung. Je bedeutsamer der Sport ist, desto mehr ist er auch Gefahren ausgesetzt. Immer häufiger sind dabei selbstzerstörerische Kräfte am Werk, die den Sport in seiner kulturellen Bedeutung in Frage stellen. In diesem Buch werden die Probleme und Herausforderungen beschrieben, mit denen die Organisation des Sports heute konfrontiert ist, es werden aber auch die Chancen und Möglichkeiten aufgezeigt, die sich für eine zukünftige Entwicklung des Sports ergeben.
Detlef Kuhlmann & Eckart Balz (Hrsg.): Sportpädagogik.
Ein Arbeitstextbuch. (Sportwissenschaft und Sportpraxis, 152). Hamburg: Czwalina 2008, 230 S., ISBN 978-3-88020-510-9,
20,00 EUR
In diesem Arbeitstextbuch sind bereits publizierte Texte von Autorinnen und Autoren versammelt, die sich mit wichtigen Themen und Problemen der Sportpädagogik auseinandersetzen. Dabei handelt es sich zum einen um Grundlagentexte, die Wissen und wesentliche Erkenntnisse zu hauptsächlichen Arbeitsgebieten der Sportpädagogik komprimiert aufbereiten und dabei in Diskussionszusammenhänge einführen. Zum anderen werden aktuelle Problemfelder innerhalb der Sportpädagogik behandelt oder markante Positionen zu bestimmten Themen dargestellt. Diese Zusammenstellung eignet sich insbesondere für die Verwendung als Grundlagenliteratur in einem sportpädagogischen Seminar, als Begleitbuch einer Vorlesung oder zur Examensvorbereitung - sowohl in sportwissenschaftlichen Lehramtsstudiengängen als auch in anderen Studienrichtungen. Für den Einsatz in Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet der Sportpädagogik wird jeder Text ergänzend kommentiert (u. a. mit Informationen zu den jeweiligen Autorinnen und Autoren) und mit weiterführenden Bearbeitungsvorschlägen versehen. Mit fünf Fragen zum Text und fünf Aufgaben zum Thema kann jeder Beitrag vertiefend bearbeitet werden. Ob in Arbeitsgruppen, in Partnerarbeit, als Hausaufgabe oder im Selbststudium - die Leserinnen und Leser können die eigene Urteilsfähigkeit in Bezug auf das dargestellte Problem schärfen und in Hinblick auf die (zukünftige) pädagogische Praxis im Sport reflektieren. Das Arbeitstextbuch enthält Beiträge von Ommo Grupe & Michael Krüger, Dietrich Kurz, Robert Prohl, Detlef Kuhlmann, Eckart Balz, Meinhart Volkamer, Karlheinz Scherler, Jürgen Funke-Wieneke, Edgar Beckers, Willibald Weichert & Petra Wolters, Dieter Brodtmann, Claudia Kugelmann und Wolf-Dietrich Miethling.
Hajo Bernett (überarb. und erw. durch H.J. Teichler und B. Bahro): Nationalsozialistische Leibeserziehung. Eine Dokumentation ihrer Theorie und Organisation. (Texte - Quellen - Dokumente zur Sportwissenschaft, 1). 2., überarb. Auflage Schorndorf: Hofmann 2008, 344 S., ISBN 978-3-7780-6012-4, 29,90 EUR
Mit dem 1966 erstmals erschienenen Band durchbrach Hajo Bernett den Mantel des Schweigens, der sich über die Geschichte der Leibesübungen im Nationalsozialismus gelegt hatte. Damit regte er maßgeblich eine Erforschung der Geschichte des Schulsports im national-sozialistischen Deutschland an. Da diese Basislektüre seit Jahren vergriffen ist, legen die Potsdamer Sporthistoriker Hans Joachim Teichler und Berno Bahro auf der Basis einer umfangreichen Dokumentensammlung von Bernett eine zweite, erweiterte und aktualisierte Auflage vor.
Jürgen Funke-Wieneke & Gabriele Klein (Hrsg.): Bewegungsraum und Stadtkultur. Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. (Materialitäten, 8). Bielefeld: transcript 2008, 276 S.,
ISBN 978-3-8376-1021-5, 26,80 EUR
Mit dem postindustriellen Umbau der Stadt seit Ende der 1970er Jahre bestimmen Bewegung und Sport das Bild des öffentlichen Raumes. Die theatralisierte und musealisierte Innen-Stadt bietet sich als Bühne für Bewegungsspiele, Tanz und Trendsportarten an und dient als Kulisse für prestigeträchtige Sportevents. Stadien wandeln sich von funktionalen Sportstätten zu agonalen Repräsentationsräumen der postindustriellen Gesellschaft. Die Konzentration der Städte auf eventisierten Sport im Zuge globaler städtischer Konkurrenzkämpfe hat aber auch eine Kehrseite - sie bewirkt eine Vernachlässigung der Bewegungsräume in marginalisierten Stadtteilen. Der interdisziplinär ausgerichtete Band will dieses Spannungsfeld zwischen bebauter Umwelt und Bewegungsaktivitäten zum Thema machen und damit einen - bislang in der Stadtforschung und in der Bewegungsforschung wenig beachteten - Blick auf das Verhältnis zwischen der Wahrnehmung und Bewegungserfahrung der städtischen Akteure und dem urbanen Raum werfen. Der Band geht auf den 18. dvs-Hochschultag 2007 in Hamburg zurück und führt 13 Beiträge des Kongresses (u.a. von Kaspar Maase, Soren Nagbol, Knut Dietrich, Matthias Marschik, Gabriele Klein, Ingrid Breckner u.a.) in den Themenfeldern "Kulturen der Bewegung", "Sporträume" und "Stadtentwicklung" zusammen.
Peter Geyer & Andreas Dick: Alpin-Lehrplan Band 3: Hochtouren - Eisklettern. 5., neu bearb. Auflage München: BLV 2008, 224 S.,
ISBN 978-3-8354-0256-0, 28,00 EUR
Gletscherwanderungen, Hochtouren, kombinierte Touren in Eis und Fels, Eisklettern durch Eiswände oder gefrorene Wasserfälle - das unmittelbare körperliche Erleben der Natur fasziniert immer mehr Bergsteiger. Speziell das Eisklettern hat mit einer ausgefeilten Klettertechnik und einer hochfunktionalen Ausstattung an Popularität gewonnen. Die Praxis des Eisgehens in seinen verschiedenen Bewegungsformen und Techniken steht im Vordergrund des dritten Teils des vom Deutschen Alpenverein und vom Verband Deutscher Berg- und Skifahrer herausgegebenen Alpin-Lehrplans. Die Autoren sind professionelle Alpinisten; sie verstehen es, sowohl Faszination als auch Risiken einer Sportart zu vermitteln, die nicht nur auf die Ost- und Westalpen beschränkt ist. Mit dem Alpin-Lehrplan richten sich die Autoren nicht nur an Ausbilder, sondern vor allem an die Bergsteiger selbst. Kompakt und anschaulich erörtern sie zunächst drei Schwerpunkte: Geh- und Klettertechnik sowie taktisches Verhalten und schließlich Sicherungstechnik. Diesen folgen die theoretischen Grundlagen zu Wetter- und Gletscherkunde, Tourenplanung, Orientierung und Erste Hilfe - unverzichtbare Hinweise für sichere Routenbegehungen. Ein eigenes Kapitel ist dem Natur- und Umweltschutz gewidmet (verfasst vom Koordinator des DAV-Lehrteams Natur- und Umweltschutz, Oliver Lindenthal). Viele Farbfotos, Skizzen und Infokästen veranschaulichen die notwendigen Informationen.
Dagmar Lühnenschloß & Peter Wastl (Hrsg.): Quo vadis olympische Leichtathletik? Probleme, Bilanzen, Perspektiven. Symposium der dvs-Kommission Leichtathletik vom 8.-9. September 2006 in Magdeburg. (Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 181). Hamburg: Czwalina 2008, 216 S.,
ISBN 978-3-88020-512-3, 22,50 EUR
Ausgangpunkt der Auseinandersetzung mit dem Thema "Quo vadis olympische Leichtathletik?" ist das Ziel, die aktuelle Entwicklung der Sportart Leichtathletik in Theorie und Praxis aufzugreifen und gegenwärtige Probleme in der Wirksamkeit der Sportart, in der Auseinandersetzung mit derzeitigen Tendenzen der sportlichen Entwicklung in Hochschule, Schule, Verband und Verein zu diskutieren. Die 16 Beiträge dieses Berichtsbandes stellen eine Auswahl an Vorträgen von der 8. Tagung der dvs-Kommission Leichtathletik (8. bis 9. September 2006 in Magdeburg) dar, die für dieses Buch unter den inhaltlichen Leitlinien "Zur strukturellen Entwicklung der Sportart Leichtathletik", "Zur Ausbildungssituation in der Leichtathletik", "Zur Leistungs- und Talententwicklung" und "Zur Leichtathletik als Forschungsfeld" zusammengefasst wurden.
Hermann Saile & Barbara Vollmer: Doppelstunde Volleyball. Unterrichtseinheiten und Stundenbeispiele für Schule und Verein. Schorndorf: Hofmann 2008, 176 S. + CD-ROM,
ISBN 978-3-7780-0551-4, 19,90 EUR
Volleyball ist - glaubt man diversen Befragungen - eine der beliebtesten Sportarten von Schülerinnen und Schülern; aber auch Lehrerinnen und Lehrer unterrichten Volleyball sehr gerne. Auf der Basis eines spielgemäßen Konzepts wird deshalb in der Doppelstunde Volleyball ein Weg aufgezeigt, wie Volleyball ab Klasse 5, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen, heute erfolgreich unterrichtet werden kann. Dabei werden Schritt für Schritt technische aber auch einfache taktische Elemente eingebaut, um den Schülerinnen und Schülern letztendlich die Spielfähigkeit für das Spiel 6:6 zu vermitteln. Das Buch enthält zwischen 6 und 8 Übungseinheiten für Unter-, Mittel- und Oberstufe, die jeweils auf einen Zeitraum von etwa 80-85 Minuten zugeschnitten sind. Sie können ohne großen Aufwand für die Unterrichts- und Trainingsvorbereitung verwendet werden. Das Buch ist für alle Personen interessant, die 10- bis 19-Jährige unterrichten oder trainieren sollen. Jedem Buch liegt eine CD-ROM bei, auf der Techniken und taktische Abläufe in Videoclips dargestellt werden.
Oliver Stoll & Klaus Schröder: Mentaltraining im Eishockey (Mentaltraining im Sport, 2). 2. Auflage Hamburg: Czwalina 2008,
112 S., ISBN 978-3-88020-517-8, 12,50 EUR
Im Hochleistungssport, auf der höchsten Stufe einer langjährigen und planmäßigen Entwicklung und Förderung, wird die Psyche des Einzelnen zum entscheidenden Faktor über Sieg oder Niederlage. Faktoren wie Einstellungen zu sich selbst und zum Wettkampf, Angst vor Misserfolg, Umgang mit Enttäuschungen, Bewältigung von im Wettkampf auftretenden kritischen Situationen und Konzentrationsverluste im entscheidenden Augenblick spielen eine große Rolle. Selbstwertverluste und Motivationsprobleme wirken sich negativ auf den Trainingsprozess aus. Wer seine Leistungsbereitschaft im Training und die Spielleistung beeinflussen will, muss über das notwendige "psychische Rüstzeug" verfügen, um seine persönlichen Ziele und die seines Teams zu erreichen. Mit speziellem Fokus auf die Sportart Eishockey werden in diesem Buch ausgewählte sportpsychologischen Trainingsformen vorgestellt, die Trainer und Spieler dabei unterstützen, die Leistungsfähigkeit zu optimieren. Die praktischen Beispiele helfen, mentale Trainingsverfahren in das Eishockeytraining sinnvoll einzubauen und im Wettkampf zur Optimierung der Handlungskontrolle einzusetzen. Auch das so scheinbar unbewusst gesteuerte Geschehen auf dem Eis erweist sich somit als bewusstseinsfähig und trainierbar.
Rouwen Cañal-Bruland: Aufmerksamkeitsfokus und visuelle Selektion im Sport. (Junge Sportwissenschaft, 12). Schorndorf: Hofmann 2008, 196 S., ISBN 978-3-7780-7213-4, 19,90 EUR
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Fragen zur visuellen Informationsselektion in sportartspezifischen Entscheidungssituationen. In diesem Kontext wird die Ausrichtung des Aufmerksamkeitsfokus als zentrale Selektionsinstanz thematisiert und empirisch untersucht. Auf der Grundlage einer technisch-methodisch sowie zwei weiteren inhaltlich-theoretisch motivierten Fragestellungen werden drei übergeordnete Experimente durchgeführt. Die Ergebnisse der Arbeit leisten einerseits einen Beitrag zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Methoden der sportorientierten Aufmerksamkeitsforschung. Andererseits wird der Nutzen dieser Methoden für die anwendungsorientierte Praxis, z. B. in videobasierten Entscheidungstrainings im Sport getestet und diskutiert. Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind sowohl von wissenschaftlicher als auch anwendungsorientierter Bedeutung.
Nele Tielemann: Modifikation motorischer Lernprozesse durch Instruktionen. Wirksamkeit von Analogien und Bewegungsregeln. (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, 01-2008). Leipzig: LVA 2008, 156 S., ISBN 978-3-937489-00-1, 23,75 EUR
Analogien sind ein geläufiges Mittel zur Veranschaulichung und Vermittlung von Bewegungsabläufen. Sie galten bislang als nicht oder nur wenig erforschbar. Mit der hier vorgelegten Untersuchung wird die Wirkung von Analogien, wenn diese als Instruktionen beim Erlernen von Bewegungen im Sport eingesetzt werden, erforscht. Der Hauptteil des Buches beinhaltet eine Metaanalyse zur Wirkung von Instruktionen im Sport und eine empirische Forschungsreihe. Der Autorin ist mit dieser Arbeit ein erster, ernst zu nehmender Nachweis gelungen, dem es zu wünschen ist, dass er in der sportpsychologischen Fachwissenschaft auch eine praktische Umsetzung erfährt.
Herbert Haag: Olympische Idee - Olympische Bewegung - Olympische Spiele. Handreichungen zur Olympischen Erziehung bei Jugendlichen in Schule und Sportverein (Bewegung / Spiel / Sport, 1). Berlin: Logos 2008, 285 S., ISBN 978-3-8325-1841-7, 22,00 EUR
Dieses Buch befasst sich mit "Olympischer Erziehung" als einer möglichen Orientierung für den Sportunterricht von Jugendlichen in Schule und Verein. Nach einer theoretischen Grundlegung zur "Olympischen Erziehung" an Hand des Dreischritts "Olympische Idee, Olympische Bewegung, Olympische Spiele" werden 39 Unterrichtseinheiten für die Gestaltung des Sportunterrichts mit der Orientierung "Olympische Erziehung" in drei Abschnitten dargestellt. Im Anschluss daran erfolgen Hinweise zu zehn Möglichkeiten für Exkursionen - Lehrfahrten mit Olympiabezug. Das Buch will Anregungen vermitteln, um die sportunterrichtliche Praxis in Schule und Sportverein bei Jugendlichen mit Bezug zur "Olympischen Erziehung" zu gestalten. Dies heißt, dass vor allem folgende Zielsetzungen erreicht werden sollen: Erziehung zu Fairness/Kooperation, Toleranz/Völkerverständigung, Leistungsbereitschaft und Akzeptanz eines ganzheitlichen Menschenbildes, das Körper, Geist und Seele des Menschen als gleichwertig ansieht. Damit werden Bewegung, Spiel und Sport als kulturelle Werte anerkannt.
Werner Schmidt (unter Mitarbeit von Renate Zimmer und Klaus Völker) (Hrsg.): Zweiter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Schwerpunkt: Kindheit. Schorndorf: Hofmann 2008, 520 S.,
ISBN 978-3-7780-8580-6, 39,90 EUR
Der Zweite Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht mit dem Schwerpunkt "Kindheit" wendet sich an alle, die das Kinderwohl im Auge haben. Der Bericht will einen Beitrag dazu leisten, dass sportlichen Aktivitäten in der Öffentlichkeit, bei politischen Maßnahmen oder in der sozialwissenschaftlichen Diskussion die Bedeutung zugemessen wird, die der Sport in der subjektiven Wahrnehmung und Einschätzung unserer Kinder bereits seit langem besitzt. Aufbau und Inhalt des vorliegenden Berichtes versuchen, die Bedeutung von Bewegung und Sport im Hinblick auf die individuelle Entwicklung zu beschreiben und auf mögliche (positive) Effekte zu analysieren.
Swen Körner: Dicke Kinder - revisited. Zur Kommunikation juveniler Körperkrisen. (KörperKulturen). Bielefeld: transcript 2008, 230 S. ISBN 978-3-89942-954-1, 24,80 EUR
Immer neue Zahlenparaden belegen, was uns im Alltag 'natürlich' vertraut zu sein scheint: Deutsche Kinder haben ein Gewichts- und Fitnessproblem. Die Studie (Dissertation des Autors an der TU Darmstadt) vollzieht den Switch von kommunizierter Aufgeregtheit und Betroffenheit auf die theoriegeleitete Analyse ihrer Erfolgsbedingungen. Im Anschluss an die Systemtheorie Luhmanns werden die vielfältigen gesellschaftlichen Diskurse über Bewegungsarmut und Übergewicht bei Kindern einer kommunikationstheoretischen Analyse unterzogen. Was man zu sehen bekommt, wenn nicht dicke und unfitte Kinder selbst, sondern die Kommunikation über sie in den Blick gerät, wird am Beispiel sozialer Beobachter wie Massenmedien, Politik, Sport, Erziehung und Wissenschaft vorgeführt. Neben den Mechanismen und Risiken dieser Variante moderner Krisenkommunikation steht dabei nicht zuletzt die Fragwürdigkeit ihrer moralischen Effekte zur Diskussion.
Bundesinstitut für Sportwissenschaft: Krafttraining im Nachwuchsleistungssport. Workshop-Reihe "Theorie trifft Praxis" 2007 (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, 02-2008). Leipzig: LVA 2008, 160 S., ISBN 978-3-937489-01-8, 24,00 EUR
Kaum jemand zweifelt heute mehr an der grundsätzlichen Legitimation eines Krafttrainings auch für Kinder und Jugendliche. Dennoch besteht allgemein Unklarheit über angebrachte Belastungsgestaltungen und Ausführungsanforderungen. Mit dem Ziel konkrete Hilfestellungen für die Praxis zu erarbeiten, den Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft zu intensivieren und Forschungslücken zu diesem Thema aufzudecken, veranstaltete das Bundesinstitut für Sportwissenschaft im Februar 2007 in Bonn den Workshop "Krafttraining im Nachwuchsleistungssport". Zentrale Themen waren hierbei u. a. medizinisch-biologische Grundlagen der Entwicklung und Belastbarkeit von Kindern und Jugendlichen, Chancen und Risiken von Krafttraining für die Prävention und sportartspezifische Leistungsentwicklung sowie trainingswissenschaftliche Aspekte zu Methoden und Wirkungen von Krafttraining bei heranwachsenden Mädchen und Jungen. In diesem Band wird die von über 250 Personen aus Sportpraxis und Sportwissenschaft besuchte Veranstaltung des BISp dokumentiert.
Jürgen Buchbauer & Martina Kling: Effektives Training an Seilzuggeräten. Schorndorf: Hofmann 2008, 152 S.,
ISBN 978-3-7780-8570-7, 19,90 EUR
Worum geht es in diesem Buch? Einleitend werden die verschiedenen Seilzuggeräte und deren unterschiedliche biomechanische Wirkung beschrieben. Berücksichtigt werden auch Belastungen beim Training auf die Wirbelsäule und Gelenke. Eine kurze Einführung in die Trainingslehre ermäglicht es, ein dosiertes Trainingsprogramm zu erstellen. Der praktische Teil ist in zwei Abschnitte unterteilt: In Teil A werden Grundübungen am Seilzugsystem für alle großen Muskelgruppen genauestens beschrieben. Dazugehörige Dehnübungen vervollständigen die Kapitel. Teil B beschreibt ausführlich, was bei vorhandenen Instabilitäten oder Verletzungen mithilfe von Seilzugübungen erreicht werden kann. Die Kapitel werden durch viele Fotos und Grafiken anschaulich bebildert. Außerdem sind auch Indikationen und Kontraindikationen beschrieben, so dass die Sicherheit in der Anwendung gewährleistet ist. Das Buch wendet sich an Fitnesstrainer, Physiotherapeuten, Sportärzte und auch an den interessierten Leser, der mehr wissen will.
Christina Dittrich: Yoga und psycho-physisches Erleben. Eine empirische Studie über das psycho-physische Erleben im Yoga. (Bewegungslehre und Bewegungsforschung, 27). Immenhausen: Prolog 2008, 213 S., ISBN 978-3-934575-39-4, 26,80 EUR
Wie erleben und praktizieren Menschen Yoga? Wie gehen sie subjektiv im psycho-physischen Erleben mit ihrer Yoga-Übungspraxis um? Ausgehend von den in klassischen indischen Yogatexten beschriebenen Grundgedanken des Yoga und einer ausgiebigen Literaturanalyse werden narrative Interviews mit erfahrenen Yogaschülern geführt. Sie bilden die Grundlage und Referenz für weitere halbstandardisierte Interviews. Mit einem auf dieser Grundlage entwickelten Fragebogen wurden insgesamt 13 Yoga-Gruppen befragt. 111 Teilnehmer beantworteten den 'allgemeinen Yogafragebogen' und 13 Yogalehrer den "Yogalehrerfragebogen". Mit diesen Daten wird geklärt, nach welchen sozialen Merkmalen sich die Stichprobe der Yoga-Praktizierenden zusammensetzt und in welcher Stilrichtung, in welcher biografischen Bedeutung und Intensität Yoga geübt wird. Subjektiv gewertete, offen formulierte Meinungen, Erfahrungen und Eindrücke zum psycho-physischen Erleben im Yoga stehen neben standardisierten Fragebogenitems zum Themenkomplex Yoga. Insbesondere wird der subjektiv wahrgenommene Beitrag der regelmäßigen Yoga-Übungspraxis zum Umgang mit Krisen und Krankheit in einem gesundheitsfördernden Sinne deutlich. Die unterschiedlichen Lehransätze und Yogastile werden genauso berücksichtigt wie die individuelle Übungspraxis. Es werden Parallelen zu vorangegangenen Studien aufgezeigt und das sich in Deutschland und in der westlichen Welt schnell verbreitende und auch schnell verändernde Phänomen Yoga mehrperspektivisch analysiert.
Martin K.W. Schweer (Hrsg.): Sport in Deutschland. Bestandsaufnahmen und Perspektiven. (Sport und gesellschaftliche Perspektiven, 1). Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang 2008, 183 S., ISBN 978-3-631-56413-4, 39,00 EUR
Ziel des Buches ist es, einen interdisziplinären Einblick in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs zur Situation des Sports in Deutschland zu geben. Unter dem Anwendungsaspekt werden somit auch derzeitige Trends, Herausforderungen und Probleme fokussiert, die einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. In den insgesamt neun Beiträgen (u.a. von Petra Wolters, Achim Conzelmann, Thomas Schierl, Dorothee Alfermann, Iris Pahmeier, Ansgar Thiel & Heiko Meier, Tatjana Eggeling) werden Facetten des Breiten- und Leistungssports aufgegriffen, die Organisationsstrukturen des Sports beleuchtet und der Stellenwert der Medien kritisch hinterfragt. Schließlich wird die Bedeutung sportlicher Aktivitäten für unterschiedliche Lebensbereiche und -phasen diskutiert.