Zwei Erstplatzierte beim dvs-Nachwuchspreis 2013
Knappes Finale beim dvs-Hochschultag 2013 in Konstanz
Sandra Klaperski (Universität Freiburg) und Ingo Wagner (Deutsche Sporthochschule Köln) teilen sich den ersten Platz mit ihren Beiträgen beim dvs-Nachwuchspreis 2013. Der Wettbewerb um den besten Beitrag eines/einer Nachwuchswissenschaftlers/in, der durch die Friedrich-Schleich-Gedächtnis-Stiftung gefördert wird und mit insgesamt 1.500 EUR dotiert ist, wurde zum siebten Mal durchgeführt - 14 Sportwissenschaftler/innen hatten sich hierfür beworben.
In ihrem Beitrag zum Thema "Effekte eines 12-wöchigen Sport- oder Entspannungsprogramms auf subjektive und physiologische Stressreaktionen" berichtete Sandra Klaperski, das Stress zu den Hauptursachen vieler körperlicher und seelischer Erkrankungen zählt. Ergebnisse früherer Untersuchungen legen nahe, dass Sportaktivität stressregulativ wirkt. Als möglicher stressregulativer Mechanismus wird die Cross-Stressor Adaptations- (CSA) Hypothese diskutiert. In dieser Arbeit wird die CSA Hypothese erstmalig auf Grundlage eines RCT Designs und mittels eines validen, standardisierten psychosozialen Stressors überprüft.
Ebenfalls Erstplatzierte beim dvs-Nachwuchspreis 2013 wurde Ingo Wagner von der Deutschen Sporthochschule Köln mit seinem Beitrag zum Thema "Wissensvermittlung im Sportunterricht". Sport als ein Unterrichtsfach der Institution Schule soll neben Bewegungskönnen auch Wissen an die Schüler/innen vermitteln. Der Bereich der Wissensvermittlung im Sportunterricht ist von der fachdidaktischen Forschung bisher vernachlässigt worden. Es existieren zwar konzeptionelle Modelle zur Verbindung der Vermittlung von Bewegung und Wissen, aber bisherige empirische Arbeiten erfolgen aus soziologischer Perspektive oder fokussieren die gymnasiale Oberstufe. Die Ergebnisse zeigen für drei Untersuchungsdimensionen, dass die auf der Makroebene normativ geforderte Wissensvermittlung auf der Mesoebene in den schuleigenen Dokumenten kaum von Bedeutung ist, was auch die Fragebogendaten bestätigen.
Für seine Arbeit zum Thema "Mentale Vorstellung und Bewegungsbeobachtung: direkte Effekte auf Gehirnaktivität und funktionelle Trainingsanpassungen der posturalen Kontrolle" wurde Martin Keller von der Université de Fribourg Dritter. Seine Studie befasst sich mit der Überprüfung von alternativen, nicht-physischen Trainingsmethoden um das Sturzrisiko zu verringern bei Immobilisation nach Verletzungen.
Foto der Preisverleihung am 26.09.2013 in Konstanz
Zum dvs-Nachwuchspreis
Am Wettbewerb um den dvs-Nachwuchspreis können alle Nachwuchswissenschaftler/innen teilnehmen, die sich in der Qualifikationsphase befinden und mit einem sportwissenschaftlichen Thema promovieren, habilitieren oder eine Juniorprofessur bekleiden. Die Bewerbung bezieht sich auf eigene, bis zum Bewerbungsschluss in der eingereichten Form unveröffentlichte Forschungsarbeiten. Die eingereichten Beiträge werden anonym einer Jury vorgelegt. Die Zusammensetzung der Jury orientiert sich an der disziplinären Sektionsgliederung der dvs und berücksichtigt weiterhin zwei Vertreter/innen der Kommission "Wissenschaftlicher Nachwuchs" und eine/n Vertreter/in des dvs-Präsidiums.
Der Jury für den dvs-Nachwuchspreis 2013 gehören an:
- Prof. Dr. Henning Plessner (Heidelberg; dvs-Vizepräsident „Nachwuchs“)
- Dr. Bettina Rulofs (Köln, Sektion Sportsoziologie)
- Prof. Dr. Ingrid Bähr (Hamburg, Sektion Sportpädagogik)
- Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage (Bremen, Sektion Sportmotorik)
- Prof. Dr. Manfred Wegner (Kiel, Sektion Sportpsychologie)
- Prof. Dr. Veit Wank (Tübingen, Sektion Biomechanik)
- Prof. Dr. Martin Lames (München, Sektion Sportinformatik)
- Prof. Dr. Wilhelm Bloch (Köln, Sektion Sportmedizin)
- Dr. Nina Schaffert (Hamburg; Vertreterin des sportwissenschaftlichen Nachwuchses)
- Dr. Nadine Zillmann (Wien; Vertreterin des sportwissenschaftlichen Nachwuchses)
Zur Ermittlung der Rangfolge der Bewerber/innen werden insbesondere folgende Kriterien zugrunde gelegt: innovativer Wert, wissenschaftliche Qualität des theoretisch-methodischen Ansatzes sowie Darstellung und Gestaltung des Beitrags. Drei ausgewählte Kandidaten/innen präsentieren ihre Arbeiten auf dem dvs-Hochschultag in einer Sonderveranstaltung ("Endrunde"). An die Präsentation der Beiträge schließt sich eine Diskussion an. Die Rangfolge der Endrundenteilnehmer/innen wird anhand der Beurteilung der eingereichten Beiträge und deren mündlicher Vorstellung ermittelt.
Preisträger früherer Wettbewerbe finden Sie hier.