Das dvs-Präsidium gratuliert herzlich Gudrun Doll-Tepper für diese tolle und verdiente Auszeichnung.
Zusammenarbeit von Sportmedizin, Sportwissenschaft und Sportpädagogik
Die Gründungs- und langjährige Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (FU Berlin), hat den Philip Noel-Baker Research Award 2023 erhalten. Die renommierte Sportwissenschaftlerin, die seit 2007 auch Vorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) ist, wurde mit dem Forschungspreis für ihre großen Verdienste um die Zusammenarbeit von Sportmedizin, Sportwissenschaft und Sportpädagogik geehrt. Die Auszeichnung fand im Rahmen der 31. Generalversammlung des Weltrates für Sportwissenschaft (ICSSPE) im Berliner Olympiapark statt, deren Ehrenpräsidentin Gudrun Doll-Tepper seit 2016 ist.
Der amtierende ICSSPE-Präsident Dr. Uri Schaefer (Tel Aviv) überreichte die Auszeichnung, die nach dem ehemaligen Präsidenten des Weltrates und Friedensnobelpreisträger, Sir Phillip Noel-Baker (1889 - 1982), benannt ist. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung des ICSSPE: „Wir ehren eine Person, die in ihrem Leben viel erreicht hat: als Verfechterin einer integrativen Gesellschaft, in der jeder einen Platz hat, unabhängig von Fähigkeiten, Alter, sozioökonomi-schem Hintergrund oder Geschlecht. Für Gudrun kamen die Definitionen von Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion im Sport zu spät – sie hat sie gelebt, bevor sie auf die Tagesordnung von Sportorganisationen gesetzt wurden. Und mit ihrem Enthusiasmus und ihrer Überzeugung hat sie ihre Teams und viele Menschen davon überzeugt, ihr zu folgen“, würdigte ICSSPE-Präsident Dr. Uri Schaefer die Leistungen der weltweit anerkannten Expertin in seiner Laudatio.
Während ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Laufbahn war Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper in vielen Schlüsselpositionen auf nationaler und internationaler Ebene tätig. Für ihre Aktivitäten und Leistungen hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u. a. das Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Als ehemalige Sportlehrerin und Trainerin war Gudrun Doll-Tepper von 1978 bis 1996 als Akademische Rätin und Lektorin am (inzwischen geschlossenen) Institut für Sportwissenschaft der FU Berlin tätig, bevor sie dort 1996 eine Professur erhielt. Im selben Jahr wurde sie zur ICSSPE-Präsidentin gewählt und war damit die erste Frau in diesem Amt. Nach ihrer Wahl richtete Doll-Tepper das Exekutivbüro in Berlin ein und verlegte 1997 den juristischen Sitz der Organisation in die deutsche Hauptstadt. Bis 2008 hatte die Sportpädagogin den ICSSPE-Vorsitz inne und unterstützt den Weltrat seither als Beraterin.
In ihrer bewegenden Dankesrede blickte Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper auf ihr erstes Engagement bei ICSSPE im Jahr 1990 und die folgenden Jahre zurück: „Ich fühle mich zutiefst geehrt, den Philip Noel-Baker Research Award zu erhalten und danke ICSSPE-Präsident Dr. Uri Schaefer, den Vorständen, Mitgliedsorganisationen und Büroteams, mit denen ich über viele Jahre zusammengearbeitet habe, für all ihre Unterstützung und Freundschaft. Möge der Weltrat bei der Erfüllung seiner wichtigen Aufgaben weiterhin erfolgreich sein.“
Quelle: DOSB-Presse, Nr. 49, 05. Dezember 2023