An der Deutschen Sporthochschule Köln fand vom 20. bis 22. September 2016 die Jahrestagung der dvs-Sektion Sportsoziologie und der dvs-Kommission Geschlechterforschung statt. Ausgerichtet wurde diese vom Institut für Soziologie und Genderforschung unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Hartmann-Tews. Vorab wurde ein gemeinsamer Nachwuchsworkshop (19.-20. September) der Sektionen/Kommissionen Sportsoziologie, Geschlechterforschung, Sportphilosophie und Sportgeschichte durchgeführt.
Die Tagung griff das Thema "Soziale Ungleichheit" auf und arbeitete Gemeinsamkeiten sowie Differenzen unterschiedlicher Theoriekonzepte aus der Ungleichheits- und Diversitätsforschung auf. Aus einer transdisziplinären Perspektive lag der Fokus auf dem Transfer der Erkenntnisse in den Breiten- und (Hoch)Leistungssport sowie der Ableitung von praktischen Implikationen. Insgesamt nahmen ungefähr 100 Teilnehmer/innen von Universitäten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie verschiedenen Praxispartnern, wie z. B. dem DOSB oder dem LSB Niedersachsen, teil. Nachdem Prof. Dr. Ilse Hartmann-Tews, Leiterin des Instituts für Soziologie und Genderforschung sowie Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider, Prorektor für Außenbeziehungen & Wissensmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln, die Teilnehmer/innen begrüßt hatten, fand ein abwechslungsreiches Programm mit 34 Vorträgen inklusive Poster-Session in 13 Arbeitskreisen, den zwei Mitgliederversammlungen der dvs-Kommission Geschlechterforschung und der dvs-Sektion Sportsoziologie sowie zwei Hauptvorträgen und einer abschließenden Podiumsdiskussion statt.
Prof. Dr. Nina Degele erläuterte in ihrem Hauptvortrag zum Thema „Intersektionalität zwischen Persistenz und Bewegung: Sexismus, Rassismus und Homophobie im Fußball“ am Beispiel der massenmedialen und gruppenspezifischen Thematisierungen von Fußball Komplementaritäten, Verschränkungen und Verschiebungen zwischen Ungleichheitsdimensionen wie auch den Ebenen, auf denen sie manifestiert werden.
Im zweiten Hauptvortrag „Boateng und die Kinderschokolade. Diversity zwischen Diskriminierung und Management“ von Prof. Dr. Elisabeth Tuider ging es um unterschiedliche Perspektiven von Diversity in den entsprechenden Entstehungs- und Handlungskontexten. Dies hatte zum Ziel, auch das eigene Forschungs- und Organisationshandeln zu reflektieren.
Abschließend fand eine Podiumsdiskussion mit den beiden Hauptreferentinnen sowie Prof. Dr. Michael Mutz und Prof. Dr. Heiko Meier unter der Moderationsleitung von Dr. Bettina Rulofs statt. Mit Blick auf die (jeweiligen) Potenziale und Herausforderungen für den Sport wurden die Konzepte „Soziale Ungleichheit und Diversität“ und die Debatten zu Intersektionalität/Interdependenz resümierend diskutiert.
Text: Theresa Hoppe
Foto: Teresa Odipo
Bericht und Fotos [PDF]