Spätestens seit dem 1. Interdisziplinären Experten/innen-Workshop der dvs zum Thema „Droht den öffentlichen Bädern das Aus?“ im Frühjahr 2014 im Opelbad in Wiesbaden steht das Thema „Schwimmbäder und Schwimmausbildung“ auf der Agenda der dvs.
Ohne eine ausreichende Anzahl an Schwimmbädern kann in den Universitäten die hoheitliche Lehrerausbildung im Fach Schwimmen nicht erfolgen, und Kinder können den Bewegungsraum Wasser nicht umfassend erfahren. Schulschwimmen ist ein wichtiges Bildungselement für unsere Kinder; Schwimmen trägt zur Integration unterschiedlicher Kulturen bei. Die Schwimmausbildung ist eine pädagogische Aufgabe.
Ein guter Schwimmunterricht ist wesentlich mehr als das Lernen der Schwimmtechniken und muss in der Obhut universitär gebildeter Lehrerinnen und Lehrer bleiben. Schwimmen ist ein wichtiger Bestandteil der Bewegungsförderung und kann dazu beitragen, dem Bewegungsdefizit bei Kindern und Jugendlichen zu begegnen. Dazu braucht es geeignete Schwimmräume.
Der bautechnische Zustand der meisten Schwimmbäder lässt aber keinen regelgerechten Schwimmunterricht zu. Im Zuge der knappen Kassen werden Bäder nicht saniert, eher geschlossen. Schwimmflächen werden für den Schulsport reduziert, und die Architektur von Bäderneubauten folgt eher dem Grundsatz einer besseren Vermarktung als unterrichtspädagogischen Grundsätzen. Es lassen sich viele weitere Argumente anführen, warum es notwendig ist, sich für Erhaltung und Erneuerung von Schwimmbädern zu engagieren.
Die führenden Bäderverbände und Institutionen haben gemeinsam mit dvs-Präsidenten Prof. Dr. Kuno Hottenrott und Prof. Dr. Robin Kähler, Sprecher der Kommission „Sport und Raum“, eine Bäderallianz ins Leben gerufen, die sich für den Erhalt der Schwimmbäder in Deutschland einsetzt. Als erste Maßnahme wurde ein Memorandum „Bäderallianz Deutschland“ (www.baederallianz.de) gemeinsam verabschiedet und der Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz am 19.01.2017 im Olympia Museum in Köln präsentiert.
Das Memorandum appelliert an Entscheider der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, mit denen die dringend erforderliche, nachhaltige Weiterentwicklung der deutschen Bäderlandschaft gewährleistet wird. Es appelliert an die Medien, sich mit der prekären Situation der öffentlichen Bäder und den notwendigen Lösungsschritten intensiver als bisher zu befassen sowie darüber zu berichten.
Fotos: dvs-Präsident Prof. Dr. Kuno Hottenrott (o.) und Prof. Dr. Robin Kähler (u.), Sprecher der dvs-Kommission Sport und Raum, haben am Memorandum Bäderallianz aktiv mitgewirkt.
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- Memorandum BÄDERALLIANZ
- Flyer zum Memorandum
- Mehr Infos unter www.baederallianz.de