Projekt "Doping in Deutschland..." im Sportausschuss
Großes Interesse zeigten die Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestages am Mittwoch, den 16. März 2011 in Berlin an den ersten Forschungsergebnissen im Projekt "Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation". Über zwei Runden und fast 40 Minuten lang beantworteten die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) beauftragten Wissenschaftler die Fragen der Politiker zum ersten Forschungsabschnitt zur Dopinggeschichte Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 1975 in Westdeutschland, die bereits am 25. Oktober 2010 der Fachöffentlichkeit sowie den Medienvertretern an der Universität Leipzig öffentlich vorgestellt worden waren (BISp-Meldung vom 28.10.2010).
"Wichtig ist, dass die Forscher in Ruhe arbeiten können. Dann werden wir sehen, wie wir auf die Ergebnisse zu reagieren haben und welche Lehren wir ziehen müssen", sagte Ingo Weiss vom Projektinitiator, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Weiss, der zugleich im wissenschaftlichen Beirat des Forschungsprojekts vertreten ist, dankte zudem in seinen einleitenden Worten dem BISp und dem Parlament, die die Aufklärung dieser überfälligen Aufarbeitung möglich gemacht haben.
Das BISp erfüllte mit der Präsentation seine Unterrichtungszusage, die es bereits nach der Projektinitiierung im Dezember des Jahres 2008 dem Sportausschuss gegeben hatte. BISp-Direktor Jürgen Fischer machte in seiner Einführung auf die Herausforderung aufmerksam, der sich das BISp zusammen mit den Forschungsnehmern der Teilprojekte an der Westfälischen Wilhelms-Universität (Leitung: Prof. Dr. Michael Krüger und J.-Prof. Henk Erik Meier) sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin (Leitung: Prof. Dr. Hanno Strang und Prof. Dr. Giselher Spitzer) stellen: "Alle Beteiligten waren von Anfang an Kritik ausgesetzt. Mit dem Verlauf des Projektes und den ersten Zwischenergebnissen wurde der Beweis erbracht, dass wir auf dem richtigen Weg sind und es richtig war, dass wir uns zur Durchführung entschlossen haben."
Am 26.-27. September 2011 werden die zweiten Zwischenergebnisse im Bundeshaus in Berlin präsentiert, die sich mit dem Forschungszeitraum 1976-1989 befassen. BISp-Direktor Jürgen Fischer stellte heraus, dass er "persönlich für eine umfassende Aufklärung gerade steht. Wir haben eine große Chance, dieses Thema endlich aufzuarbeiten, auch wenn die Ergebnisse nicht allen gefallen dürften."
Am Montag, den 26. September werden die Ergebnisse auf einer Pressekonferenz zusammengefasst vorgestellt, ehe am Dienstag, den 27. September eine ausführliche Behandlung und wissenschaftliche Diskussion in einem Symposium anschließt. Weitere Informationen zur Veranstaltung werden rechtzeitig bekannt gegeben. Im Anschluss wird die regelmäßige Sitzung des Projektbeirats stattfinden.
(BISp, 22.03.2011)