Spitzensporterfolge im Verbund von Wissenschaft und Praxis
Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie schließt Vereinbarung mit Trainerakademie Köln des DOSB
Die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp), die in der dvs die Funktion einer Sektion Sportpsychologie wahrnimmt,. hat einen Kooperationsvertrag mit der Trainerakademie Köln des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) abgeschlossen. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Prof. Dieter Kespohl (Vorstandsvorsitzender der Trainerakademie), Dr. Lutz Nordmann (Direktor der Trainerakademie), Prof. Dr. Jürgen Beckmann (Vorsitzender der asp und Lehrstuhlinhaber für Sportpsychologie an der TU München) sowie Dr. Michael Kellmann (stellvertretender Vorsitzender der asp). Erfolgreiches Trainerhandeln im Leistungssport erfordert zunehmend auch wissenschaftlich fundierte sportpsychologische Kenntnisse. Die Vertragspartner erneuern durch diese Vereinbarung die seit langem bestehende Zusammenarbeit mit der Absicht, die Aus- und Fortbildung von hochqualifizierten Trainerinnen und Trainern auf höchstem, international konkurrenzfähigem Niveau durchzuführen und zu sichern.
Durch die enge Verzahnung der Leistungssportpraxis mit der sportpsychologischen Lehre und Forschung wird der aktuelle Austausch von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Praxis sichergestellt. Den Trainerinnen und Trainern werden die Möglichkeiten und Grenzen der Sportpsychologie aufgezeigt, um vor diesem Hintergrund ihre eigene Tätigkeit zielführend gestalten und reflektieren zu können. Die Fachvertreter der Sportpsychologie werden gleichzeitig eigene wissenschaftliche Ansätze an den Erfordernissen der Leistungssportpraxis ausrichten können.
Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf folgende Felder:
- Austausch von Erfahrungen mit Blick auf die im Leistungssport notwendigen theoretischen und praktischen Qualifikationen;
- Beratung und Mitarbeit an der Fortschreibung und Qualitätssicherung aktueller curricularer Ausrichtungen des Diplom-Trainer-Studiums an der Trainerakademie;
- Beratung und Mitarbeit an der Fortschreibung des asp/bdp-Curriculums für den Leistungssport;
- Beratung über die Gewinnung von Lehrkräften mit ausgewiesener sportpsychologischer sowie leistungssportlicher Expertise (vgl. BISp-Experten-Datenbank);
- Erfahrungsaustausch hinsichtlich aktueller sportartübergreifender sowie sportartspezifischer Probleme und Ansätze mit besonderen trainingsmethodischen Akzentuierungen;
- Unterstützung bei der Gewinnung geeigneter Hospitationsmöglichkeiten für Sportpsychologen und -psychologinnen, die an der aktuellen asp/bdp-Fortbildung "Sportpsychologie im Leistungssport" teilnehmen.
Als zentrale Aus- und Fortbildungsinstitution für Trainerinnen und Trainer des deutschen Spitzensports nimmt die Trainerakademie Köln des DOSB - maßgeblich unterstützt und gefördert durch das Bundesministerium des Innern und das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen - eine strategische Position im Deutschen Olympischen Sportbund ein. Die wissenschaftlich fundierte Aus- und Fortbildung der Trainerinnen und Trainer sowie der Austausch fortgeschrittenster Ansätze, Erfahrungen und Erkenntnisse aus Praxis und Wissenschaft bilden ein wichtiges Fundament für die Sicherung der internationalen Konkurrenzfähigkeit des deutschen Sports.
Seit Gründung der Trainerakademie im Jahr 1974 haben 1.085 Studierende aus 38 Sportarten erfolgreich ihr Studium absolviert. Die Ausbildung wird in enger Zusammenarbeit mit mehr als 150 national und international führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Experten aus der Leistungssportpraxis durchgeführt.
Nationale und internationale Konkurrenzfähigkeit im Leistungssport erfordert wissenschaftlich fundierte Trainer-Kompetenz und permanente Innovationen. Eine strategisch ausgerichtete Kopplung einer wissenschaftlich fundierten Prozessbegleitung in Training und Wettkampf sowie Schule, Ausbildung, Studium und Beruf mit einer anwendungsorientierten Grundlagenforschung, die auf die Schaffung des notwendigen Erkenntnisvorlaufs ausgerichtet ist, besitzt für die Trainerakademie deshalb einen herausragenden Stellenwert mit Blick auf die Qualitätssicherung des Diplom-Trainer-Studiums. In den damit verbundenen Prozessen entstehen wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen, die in die Aus- und Fortbildung unserer Spitzentrainerinnen und -trainer einfließen. Andererseits erhalten führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Trainerinnen und Trainern wertvolle Hinweise und Anregungen für ihre eigene wissenschaftliche Arbeit. Echte, für alle Beteiligte nutzbringende Zusammenarbeit entsteht auf diesem Wege.
Für die Trainerakademie Köln des DOSB ist es daher ganz entscheidend, leistungsstarke Partner aus Wissenschaft und Forschung für die Aus- und Fortbildung der deutschen Spitzentrainerinnen und Spitzentrainer, die ihre Einsatzfelder im Spitzensport sowie im Nachwuchsleistungssport engagiert wahrnehmen, zu gewinnen. Neben den zentralen Institutionen im wissenschaftlichen Verbundsystem des deutschen Leistungssports, dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig und dem FES in Berlin erschließt die Trainerakademie in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Bonn wichtige Ressourcen der universitären Forschung. Nicht nur auf Grund der räumlichen Nähe ist die Deutsche Sporthochschule ein wichtiger Partner. Eine 1997 abgeschlossene Kooperationsvereinbarung wird entwickelt, gepflegt und ausgebaut.
Quelle: DOSB PRESSE Nr. 26 vom 27.06.2006, bearbeitet