Neuerscheinungen 01 (16.12.2005)
Monika Roscher (Hrsg.): Können und Wissen. Zum Verhältnis von Theorie und Praxis im Studium des Gerätturnens. Tagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 20.-22. September 2004 in Köln. (Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 152). Hamburg: Czwalina 2005, 164 S., ISBN 3-88020-455-1, 18,50 EUR
Können und Wissen - ein Evergreen der sportwissenschaftlichen Diskussion wird erneut zu einem aktuellen Brennpunktthema. Angeregt durch die Vielzahl an Umstrukturierungen in den Universitäten und die damit zusammenhängenden Neuerungen in den strukturellen Rahmenbedingungen sowie der inhaltlichen Gestaltung der turnerischen Ausbildung wurden auf der dritten Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen anstehende Fragen aufgeworfen und gemeinsam mit Vertretern aus der Schweiz und aus Japan diskutiert. Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge der Tagung, die im September 2004 an der Deutschen Sporthochschule Köln stattfand und enthält ebenfalls weitere Ausführungen zum Verhältnis von Theorie und Praxis im Studium des Gerätturnens. Die Beiträge decken nicht nur auf struktureller Ebene ein breites Feld an Fragen zur turnerischen Ausbildung ab, sondern zeigen grundlegende Diskussionslinien zur Beziehung von Können und Wissen auf.
Lutz Schilling & Ingo Tielen: Sport und Wirtschaft – Sportsponsoring in der Formel 1. Butzbach-Griedel: Afra 2005, 324 S., ISBN 3-938387-00-9, 20,00 EUR
Dieses Buch ist eine inter-europäische Studie der Sportsponsoringsituation in der Formel 1. Es fragt danach, inwiefern das Kommunikationsinstrument Sportsponsoring von den in der Formel 1 engagierten Unternehmen adäquat bewertet und eingesetzt wird und in welchem Maße den Formel 1 Sponsoren Professionalität im Umgang mit Sponsoring anstelle von emotionalen Entscheidungen attestiert werden kann. Es untersucht das Problem, ob die Bedeutung und Notwendigkeit der Vernetzung von Sport-Sportsponsoringengagements von den Unternehmen erkannt und umgesetzt wird. Auf der Basis empirischer Daten werden diese und weitere Fragen im Rahmen dieser Studie diskutiert und bewertet.
Markus Keil & Jürgen Weineck: Optimales Eishockeytraining. Konditionstraining für den Eishockeyspieler. Balingen: Spitta 2005, 516 S., ISBN 3-938509-03-1, 39,80 EUR
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen holte Anfang Oktober in Romanshorn 2 Siege gegen die Schweiz und startete damit erfolgreich in die Olympia-Saison 2005/06. Die Spitta Fachbuchreihe Sport eröffnet die neue Saison mit einem neuen Titel für die Eishockey-Trainingslehre. Die Themenblöcke sind auf das intensive und professionelle Training des Eishockeyspielers vom Anfänger bis hin zum Profi abgestimmt und befassen sich ausführlich mit Fragen rund um das Konditions-, Ausdauer-, Kraft-, Schnelligkeits- und Beweglichkeitstraining. Dabei werden leistungsphysiologische sowie sportbiologische Aspekte berücksichtigt. Anhand konkreter Beispiele gelingt der Übergang von der wissenschaftlichen Theorie zur Trainings- und Übungspraxis. Zum Verständnis tragen die zahlreichen Abbildungen und Illustrationen bei.
Thomas Bossert: Triathlon-Do. Der Weg zum Triathlon-Manager. (Sportwissenschaft und Sportpraxis, 141). Hamburg: Czwalina 2005, 216 S., ISBN 3-88020-453-5, 22,50 EUR
Regelmäßig mehr als 60 Arbeitsstunden in der Woche als Geschäftsführer und Portfoliomanager, ein Familienleben nicht nur als Wunschvorstellung und trotzdem einen Ironman finishen? Falsche Frage: Das eine funktioniert nicht trotz des anderen, sondern genau deswegen. Das eine profitiert vom anderen und schafft so mehr Qualität in allen Bereichen. Diese Erkenntnis entwickelt der Autor aus seinem Weg zum Ironman. Er erzählt von seinem Weg zum Triathlon und dem Spagat zwischen Arbeit, Familie und Sport. Damit beschreibt er gleichzeitig einen Weg zur Work-Life-Balance, der auch anderen zeitlich stark eingebundenen Menschen offen steht. Er motiviert und zeigt, was man auf diesem Weg erleben kann. Dazu liefert er den erforderlichen trainingswissenschaftlichen Hintergrund, um aus einem vollen Terminplan die erforderliche Leistungsfähigkeit für 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen zu ziehen. Abgerundet wird dieser Aspekt durch eine Vielzahl von praxiserprobten Tipps für alle, die dem sportlichen und gesundheitlichen Aspekt in ihrem Leben mehr Aufmerksamkeit widmen wollen. Da der Autor aus dem Karatesport kommt, schlägt er mit seinem Buch außerdem eine Brücke zwischen den beiden Sportarten, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam zu haben scheinen. Viele Triathleten haben aber längst erkannt, dass der mentale Aspekt ein wichtiger Bestandteil ihres Sports und kein esoterischer Firlefanz ist. Und für den Kampfsportler ist es ein Beispiel, wie man Zen und Do, den Weg, auch in westlichen Sportarten beschreiten kann. Es zeigt außerdem, dass es einige Prinzipien gibt, die man von einem Lebensbereich erfolgreich auf einen anderen übertragen kann. Grundsätze aus dem Budo funktionieren auch beim Triathlon, Prinzipien aus dem Langstreckentraining helfen im Beruf und Konzepte aus dem Portfoliomanagement lassen sich auf die ganze Lebensgestaltung ausweiten.
Giselher Spitzer: Sicherungsvorgang Sport. Das Ministerium für Staatssicherheit und der DDR-Spitzensport. (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, 97). Schorndorf: Hofmann 2005, 704 S., ISBN 3-7780-8971-4, 55,80 EUR
Der in Potsdam, Berlin und Odense lehrende Sporthistoriker Spitzer hat für den Sportausschuss des Deutschen Bundestages im BISp-Auftrag die Schattenseiten des DDR-Sports analysiert: Der Staatssicherheitsdienst, von Bürgerrechtlern „Stasi“ genannt, zielte auf totale Kontrolle und Durchherrschung. Er hatte sein Netz über 100.000 Personen im Spitzensport, deren Freunde und Familienangehörige ausgespannt. Dargestellt werden sportbezogene Aufgaben und Ziele des DDR-Geheimdienstes sowie erstmals die Auslandsspionage gegen das „Operationsgebiet“, die Bundesrepublik Deutschland. Motive und Spielraum der Akteure in diesem bezahlten und unbezahlten Überwachungsapparat werden dargelegt. Die Verheimlichung des Zwangsdopings als Hauptaufgabe der Geheimpolizei wird berücksichtigt, wobei erstmals die Effektivität unangemeldeter Trainingskontrollen empirisch belegt wird. Auf den Textteil mit neun Hauptkapiteln folgt ein ausführlicher Dokumententeil, um auf gesicherter wissenschaftlicher Basis und für jeden Interessierten überprüfbar in diesem schwierigen Gebiet deutscher Geschichte argumentieren zu können.
Uwe Pühse & Markus Gerber (Eds.): International Comparison of Physical Education. Concepts – Problems – Prospects. Oxford: Meyer & Meyer 2005, 720 S., ISBN 1-84126-161-0, 59,95 EUR
Physical Education is considered as a basic right of all children. Since the World Summit on Physical Education we have a clear view what comprises "quality Physical Education". However, huge differences exist between countries and regions. In this book the situation of Physical Education is compared by means of a worldwide survey. This allows some universally accepted features and concepts to be established, and it also allows responses to common problems to be found. It is one of the first qualitative approaches to provide comprehensive information on the state of Physical Education around the world. The chapters are authored by prominent and highly-qualified experts from various countries and educationally autonomous states, all of whom have worked on curriculum development in Physical Education. The following countries are represented in this survey: Australia, Austria, Belarus, Belgium, Brazil, Canada, China, Czech Republic, Denmark, England, Finland, France, Germany, Ghana, Greece, Hong Kong, Hungary, Ireland, Israel, Japan, Lithuania, Netherlands, New Zealand, Nigeria, Norway, Poland, Portugal, South Korea, Spain, Sweden, Switzerland, Taiwan, Tunisia, Turkey and USA.
Karen Zentgraf & Karlheinz Langolf (Hrsg.): Volleyball 2004 – Jubiläum. 30. Internationales Hochschulsymposium des Deutschen Volleyball-Verbandes 2004. (Sportwissenschaft und Sportpraxis, 142). Hamburg: Czwalina 2005, 152 S., ISBN 3-88020-457-8, 16,50 EUR
Der Berichtsband vom 30. Hochschulsymposium des Deutschen Volleyball-Verbandes 2004 in Saarbrücken enthält 11 Beiträge, die sich auf die inhaltlichen Schwerpunkte "Diagnostik im Volleyball" (mit Beiträgen von Schimanski u.a., Salimi & Lames, Augste u.a., Raab & Fröhner sowie Wichmann, Seidel & Hohmann) und "Medzinische Aspekte des Volleyballs" (mit Beiträgen von Rebel und Grigereit) sowie auf "Aktuelles vom Beachvolleyball" (mit Beiträgen von Link & Lames, Vetter und Vetter & Voigt) beziehen. Ein Rückblick von Christmann zu "30 Jahre DVV-Symposium" vervollständigt das Themenspektrum des Bandes, dass u.a. die Entwicklung und Anwendung von Ausdauer- und Sprungkrafttests, eine Analyse über Zuspielerentscheidungen, die Trainingsdokumentation und Wettkampfanalyse, die Antizipationsfähigkeit von Nachwuchsvolleyballerinnen, Kreuzbandverletzungen im Volleyball, das Aufwärmen im Volleyball, Internet-Training, Ressourcentheoretische Überlegungen bei der Bewegungsregulation sowie Kraft-Zeitverläufe auf Sand im Beachvolleyball umfasst.
Gerhard Trosien & Michael Dinkel (Hrsg.): Forschung und Entwicklung im Sportsponsoring. Sportmarketing, Sportveranstaltung, Sportrecht. Butzbach-Griedel: Afra 2005, 200 S., ISBN 3-938387-05-X, 16,00 EUR
Der Sammelband legt über grundsätzliche Themen und empirische Studien hinaus auf die aktuellen Entwicklungen Wert, nimmt praktische Beispiele aus der Sicht der Sponsoren und der Gesponserten auf und berücksichtigt diese spezifische Kooperation beeinflussende Faktoren. Sportsponsoring ist seit den ersten Ansätzen zu Beginn der 1980-er Jahre in Deutschland ein bedeutsamer Bestandteil der Sportentwicklung. "Sportsponsoring" hat allerdings Unschärfen im Begriff bis hin zur Beliebigkeit erleiden müssen. In der Praxis werden Spende, Werbung oder Sponsoring noch immer vermischt. Dieser inhaltlichen "Entladung" ist jedoch seitens einer Sportsponsoringtheorie dringend entgegenzuwirken. Der Sammelband legt keine geschlossene Sportsponsoringtheorie vor, sondern zeigt die Sicht der Beteiligten; und gerade die Antwort, dass überwiegend Zuwächse im Sportsponsoringgeschäft nachgewiesen werden, sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es wesentliche Verbesserungen geben muss – eine Aufgabe und Herausforderung für (außer-)universitäre Forschung und Entwicklung.
Deutscher Sportbund (Hrsg.): DSB SPRINT-Studie. Eine Untersuchung zur Situation des Schulsports in Deutschland. Aachen: Meyer & Meyer 2006, 294 S., ISBN 3-89899-191-1, 12,95 EUR
Die bundesweite Untersuchung zur aktuellen Situation des Schulsports in Deutschland, die sog. "DSB-SPRINT-Studie", liegt jetzt als Buch vor. Insgesamt wurden in sieben Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) in den Klassenstufen vier, sieben und neun aller Schulformen insgesamt 8.863 Schülerinnen und Schüler, 4.352 Eltern, 1.158 Sportlehrkräfte und 191 Schulleitungen befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung signalisieren erfreulicherweise eine positive Grundstimmung zum Fach Sport: Schülerinnen und Schüler sowie Schulleitungen und Eltern schätzen den Sportunterricht und erkennen seine Bedeutung. Das Engagement und die Fachkompetenz der Sportlehrkräfte werden positiv bewertet. Zudem ist auch der außerunterrichtliche Schulsport in breitem Maße an den Schulen etabliert. Kooperationsformen zwischen Schulen und Sportvereinen werden seitens der Schulleitungen besonders beurteilt. Hier kommen die Forscher zu dem Fazit, dass eine kontinuierliche und erfolgreiche Kooperation mit Vereinen i.d.R. nur dort besteht, wo die Sportlehrkräfte selbst im Verein aktiv sind. In vielen Bereichen des Schulsports gibt es aber auch noch Verbesserungsbedarf. So verweist die Studie auch auf bestehende Probleme des Schulsports und weist diese in Umfang, Ausprägung und Intensität nach. An der repräsentativen Untersuchung beteiligt waren neben dem koordinierenden Wissenschaftler, Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider (Paderborn), auch Prof. Dr. Christoph Breuer (Köln), Prof. Dr. Rüdiger Heim (Magdeburg/Heidelberg), Prof. Dr. Robert Prohl (Frankfurt), Prof. Dr. Werner Schmidt (Essen) und Prof. Dr. Helmut Altenberger (Augsburg).
Oliver Höner: Entscheidungshandeln im Sportspiel Fußball. Eine Analyse im Lichte der Rubikontheorie. (Wissenschaftliche Schriftenreihe des Deutschen Sportbundes, 34). Schorndorf: Hofmann 2005, 380 S., ISBN 3-7780-8334-1, 29,90 EUR
"Denken lähmt, und Handeln macht gewissenlos!" – Diese Alltagsweisheit trifft auf zahlreiche Entscheidungshandlungen im Fußball zu. Sie gründet auf einer misslungenen Lösung des in der Kognitionspsychologie diskutierten Abschirmungs-Unterbrechungs-Dilemma der Handlungsteuerung: Einerseits müssen sich Spieler frühzeitig für Handlungsabsichten wie dem Alleingang mit Torabschluss entscheiden und dann ihre Aufmerksamkeit auf die Realisierung dieser Absicht konzentrieren (und nicht „gelähmt denken“). Andererseits müssen Spieler aufgrund der zeitlichen Dynamik des Fußballspiels offen für Veränderungen der Situation sein (und nicht "gewissenlos handeln"). Damit sind neben technischen Fertigkeiten und konditionellen Fähigkeiten im Fußball immer auch kognitive Fähigkeiten im Rahmen taktischer Entscheidungssituationen spielentscheidend. Zentrales Anliegen der vorliegenden Arbeit, die 2004 mit dem Wissenschaftspreis des Deutschen Sportbundes ausgezeichnet wurde, ist es, den Realitätsbereich "Taktische Entscheidungshandlungen im Fußball" als ein Sachproblem theoretisch angemessen zu beschreiben und zu erklären. Aus der Perspektive der strukturalistischen Wissenschaftstheorie werden auf Basis der kognitiv-handlungstheoretischen Rubikontheorie die Prozesse der (visuellen) Informationsaufnahme während des Entscheidungshandelns im Fußball analysiert.
Wolfgang Decker.& Barbara Rieger: Bibliographie zum Sport im Altertum für die Jahre 1989 bis 2002 (Schriftenreihe der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln, 4). Köln: Sport und Buch Strauß 2005, 272 S., ISBN 3-89001-263-9, 24,80 EUR
Im Zeitraum von 1989 bis einschließlich 2002 wurden auf dem Gebiet der Geschichte des Sports in der Alten Welt 2.800 wissenschaftliche Arbeiten verfasst, deren Titel in vorliegender Bibliographie, thematisch geordnet, zusammengestellt sind. Unter Einbezug der Rezensenten und Herausgeber von Sammelwerken waren mehr als 2.000 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete daran beteiligt, die ihre Forschungsergebnisse in verschiedenen Sprachen zu Papier gebracht haben. Die Systematik ist in fünf Hauptkapitel unterteilt: I. Hilfsmittel, mehrere Kulturen betreffende Arbeiten; II. Frühe Hochkulturen: III. Griechenland; IV. Rom; V. Nachleben des antiken Sports.