Wissen und Können im Gerätturnen – Bildungswerte und Konzepte auf verschiedenen Ausbildungsstufen
Bericht von der Tagung der Kommission Gerätturnen vom 18.-20. September 2006 in Magglingen/Schweiz
Inmitten der bildungspolitischen Diskussion um Qualitätsentwicklung, Festlegung von Standards und Professionalisierung der Sportlehrerausbildung wurde die inzwischen internationale Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel organisiert. Nachdem sich ein internationaler Austausch bereits vor zwei Jahren als fruchtbar erwiesen hatte, waren wir hoch erfreut über die Erweiterung unseres Teilnehmerkreises (Foto: siehe unten) um einige Kollegen aus der Schweiz und sogar aus Japan.
Die Themen der Tagung bewegten sich vorwiegend um die Frage nach den spezifischen Bildungspotenzialen des Turnens. Jenseits der Legitimationsdebatte über den Schulsport aber diesseits didaktischer und methodischer Konsequenzen für den Unterricht an Hochschulen und Schulen wurden die vielschichtigen Beiträge diskutiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Argumentationslinie einer ästhetischen Bildung im Turnen gelegt. Damit reichte die Diskussionsspanne von einer theoretischen Fundierung des Turnens bis hin zu vor Ort erprobten praktischen Beispielen für die Lehramtsausbildung.
Neben dem wissenschaftlichen Teil der Tagung wurde auch für eine vielseitige Freizeitgestaltung gesorgt. Zunächst musste man jedoch zwei grundlegende Dinge lernen, ohne die man nicht in den Genuss der Vorzüge der Sportschule kommt. Zum einen bewegt man sich auf dem weitreichenden und hügeligen Gelände der Sportschule Magglingen nur mit dem Mountainbike fort, wodurch man allerdings die atemberaubende Bergwelt aus den verschiedensten Perspektiven erleben darf. Zum anderen muss man lernen, was ein badge ist und wie man ihn einsetzt, damit man die vielfältigen Möglichkeiten in den Räumlichkeiten der Sportschule nutzen kann.
Da uns die abschließende Debatte auf die Frage nach einem Unterricht zwischen Vermittlung von turnerischer Bewegungskultur und der Genese turnerischer Bewegungsweisen gestoßen hat, werden wir diese auf der nächsten Tagung in zwei Jahren wieder aufgreifen. Insgesamt kann man von einer vielseitigen und trotzdem runden sowie überaus gelungenen Tagung sprechen. Deshalb sei an dieser Stelle noch einmal ein großer Dank an unsere Kollegen aus der Schweiz und das Sportinstitut der Universität Basel gerichtet.
Ein Berichtsband mit den Vorträgen der Magglinger Tagung sowie weiteren Beiträgen zum Tagungsthema soll Anfang 2007 in der dvs-Schriftenreihe erscheinen.�
Dr. Monika Roscher
Philipps-Universität Marburg
Die Teilnehmer/innen der Tagung
