Die positiven Wirkungen von körperlicher Bewegung und Sport in der Akut- und Nachbehandlungsphase einer Krebserkrankung, u. a. hinsichtlich des Fatigue-Syndroms, der besseren Verträglichkeit der onkologischen Therapie sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, sind wissenschaftlich bereits gut belegt. Allerdings fehlen flächendeckende, qualitätsgesicherte und nachhaltige Versorgungsstrukturen im Bereich der onkologischen Sport- und Bewegungstherapie, um möglichst allen Patienten entsprechende Angebote zugänglich machen zu können.
Die Deutsche Krebshilfe möchte hier einen Beitrag leisten und hat die Einrichtung eines Förderungsschwerpunktprogrammes zur modellhaften Implementierung von Strukturen für Sport- und Bewegungstherapie bei Krebspatienten beschlossen. Das Programm ist mit 5,5 Mio. € budgetiert. Damit sollen 2 Projektvorhaben gefördert werden.
Im Rahmen der Ausschreibung können Projektvorhaben zur Förderung beantragt werden, mit denen konkrete Modelle und Konzepte zum flächendeckenden Auf- und Ausbau entsprechender Versorgungsstrukturen entwickelt werden sollen als Grundlage für eine flächendeckende Implementierung durch die Kostenträger des Gesundheitswesens.
Bei den Konzepten sollte der Fokus auf Patienten mit akuter Krebserkrankung liegen, d.h. Patienten, die sich in einer spezifischen Therapie befinden. Ausgeschlossen sind Projekte, die sich ausschließlich mit der Nachsorge/Rehabilitation und der Versorgung Langzeitüberlebender befassen. Erkenntnisse zur Optimierung der Schnittstellen zu weiteren Versorgungsstrukturen (z. B. Rehaklinik, wohnortnaher ambulanter Rehabilitationssport und weitere Nachsorgeeinrichtungen) sollen im Rahmen der Projekte zusätzlich gewonnen werden.
Um im Sinne eines Roll-Out/Outreach erfolgreiche Ansätze an weiteren Standorten implementieren zu können, sollten die erarbeiteten und modellhaft implementierten Konzepte hinsichtlich Machbarkeit und Akzeptanz projektbegleitend evaluiert werden.
Für eine Antragstellung sind u. a. folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Als Kernstruktur sind die Strukturen eines Comprehensive Cancer Center zu nutzen, um im Sinne von Outreach die Angebote in die Fläche zu bringen. Es besteht die Möglichkeit, dass mehrere Standorte gemeinsam einen Antrag stellen.
- Mindestens ein Standort muss umfassende Expertise in der onkologischen Sport- und Bewegungstherapie sowie Forschungsexpertise auf diesem Gebiet, idealerweise belegt durch hochrangige wissenschaftliche Publikationen, vorweisen.
- Bereitschaft der geförderten Standorte, dass sie als Ergebnis der Förderung eine gemeinsame Empfehlung im Sinne eines Gesamtkonzeptes – wie sich flächendeckende, qualitätsgesicherte und nachhaltige Versorgungs-strukturen im Bereich der onkologischen Sport- und Bewegungstherapie in ganz Deutschland etablieren lassen – erarbeiten, die als Grundlage für Gespräche mit den Kostenträgern des Gesundheitswesens dienen soll.
Wichtige Hinweise: Absichtserklärungen sind bis zum 01.03.2021, 13.00 Uhr an die Deutsche Krebshilfe zu richten. Ausgearbeitete Anträge sind bis zum 15.04.2021, 13.00 Uhr einzureichen. Die fristgerechte Vorlage einer Absichtserklä-rung ist Voraussetzung für die Einreichung eines Antrages. Nähere Informationen zur Ausschreibung, zur Antragstellung und zum Begutachtungsverfahren finden Sie unter www.krebshilfe.de/forschen/foerderung/ausschreibungen/