Graduiertenkolleg "ProDid - Fachdidaktische Lehr- und Lernforschung - Didaktische Rekonstruktion"
Oldenburger Sportdidaktik ist mit Lichtenberg-Stipendium beteiligt
In dem vom Minister für Wissenschaft und Kultur (MWK) des Landes Niedersachsens geförderten Promotionsprogramm wird mit dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion ein Forschungsparadigma verfolgt, mit dem die Lernerstruktur vor die Sachstruktur platziert wird. Ziel des Ansatzes ist es, bislang nebeneinander stehende oder konkurrierende Richtungen fachdidaktischer Forschung zu einer umfassenden fachdidaktischen Unterrichtsforschung zusammenzufügen. Gleichzeitig wird mit diesem Modell die fächerübergreifende fachdidaktische Forschung als Forschungsschwerpunkt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg etabliert. Als interdisziplinär ausgerichtetes Graduiertenkolleg können die Arbeitsvorhaben die Didaktiken der Anglistik, der Biologie, der Chemie, der Germanistik, der Geschichte, der Kunst, der Mathematik, der Physik, der Politik, des Sachunterrichts, des Sports und des Textilen Gestaltens sowie der Empirischen Lehr- und Lernforschung, die Schulpädagogik und die Bildungsforschung betreffen.
Das Promotionsprogramm wird vom MWK – nach positiver Evaluation der ersten Runde (2001-2005) durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen – in einer zweiten Runde (2005-2008) erneut mit 12 dreijährigen Lichtenberg-Stipendien gefördert. Die Oldenburger Sportdidaktik hat durch Tina Wenholt eines der international ausgeschriebenen Lichtenberg-Stipendien erhalten.
Durch ein fächerübergreifendes und forschungsorientiertes Studienprogramm werden die DoktorandInnen optimal gefördert. Der Forschungsrahmen der Didaktischen Rekonstruktion gewährleistet dabei, dass sowohl ein breites Spektrum geeigneter fachdidaktischer Forschungsmethoden vermittelt wird als auch die fachdidaktischen Kompetenzen erworben werden, um kontextspezifische Probleme bearbeiten zu können.
Innerhalb dieses Forschungsrahmens und Studienprogramms formuliert die Arbeitsgruppe Sportdidaktik um Prof. Dr. Matthias Schierz den Forschungsschwerpunkt zu Bewegungspraktiken in unterrichtlichen Aufgabenkulturen. Die Themen sind im Schnittfeld von Schul- und Kindheitsforschung mit einem ethnografischen Schwerpunkt verortet.
Im Rahmen ihres Lichtenberg-Stipendiums untersucht Tina Wenholt "Aufgabenkulturen bewegten Lernens". Die mikrodidaktische Rekonstruktion von Aufgabenstellungen "bewegten Lernens" soll eine kritische Deutung der Reform etablierter fachlicher Aufgabenkulturen ermöglichen und neue Impulse für Inszenierungs- und Vermittlungsformen (didaktische Strukturierungen) liefern.
Weitere Informationen können im Internet unter www.diz.uni-oldenburg.de/forschung/Prodid.htm abgerufen oder bei Prof. Dr. Matthias Schierz (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Sportwissenschaft, Lehrstuhl für Sportpädagogik und -didaktik, Ammerländer Heerstraße 114-118, 26111 Oldenburg, matthias.schierz[at]uni-oldenburg.de) sowie Tina Wenholt (tina.wenholt[at]uni-oldenburg.de) erfragt werden.