Gorden Sudeck erhält Karl-Feige-Preis 2007 der asp
Dissertation in der Nachwuchs-Schriftenreihe
"Forum Sportwissenschaft" erschienen
Bei der 39. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) in München ist Dr. Gorden Sudeck am 18. Mai 2007 mit dem Karl-Feige-Preis der asp ausgezeichnet worden. Er erhielt den Preis für seine Dissertation "Motivation und Volition in der Sport- und Bewegungstherapie", die Ende 2006 als Band 13 der Reihe "Forum Sportwissenschaft" innerhalb der Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft erschienen ist.
Gorden Sudeck, der bereits 2002 den asp-Studienpreis erhielt, studierte Sportwissenschaft (Diplom) und Public Health (M.A.) an der Universität Bielefeld und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Bewegung und Motorik" der dortigen Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft. Er promovierte in Bielefeld und wechselte im Sommer 2006 als Wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Bern (Schweiz). Dort befasst er sich primär aus handlungs- und entwicklungspsychologischer Perspektive mit Fragestellungen zum Zusammenwirken von Sport, Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung.
Ausgangspunkt seiner Dissertation ist die von ihm als verbesserungswürdig charakterisierte kardiologische Rehabilitationspraxis, bei der er insbesondere die Förderung des sportbezogenen Gesundheitsverhaltens im Anschluss an eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme als optimierungsbedürftig ansieht. Zur Förderung eines bewegungsaktiven Lebensstils entwickelt er deduktiv ein Interventionskonzept, das auf den Transfer sportlicher Aktivitäten in den Alltag ausgerichtet ist und auf Regelmäßigkeit und Langfristigkeit hinwirken soll. Dabei generiert er aus einer handlungspsychologischen Perspektive ein System technologischer Regeln, das Problemlösungen für die Förderung des sportbezogenen Gesundheitsverhaltens bereitstellt. Die Evaluation des Interventionskonzepts erfolgt im Rahmen eines Quasi-Experiments mit 111 kardiologischen Rehabilitationspatienten. Dabei gelingt es, die praktische Bedeutsamkeit der Verhaltenswirkungen des Interventionsprogramms in Relation zu den Erfolgen der Standardrehabilitation nachzuweisen. Weitere Information zur Arbeit von Gorden Sudeck finden Sie hier.
In seiner Laudatio des Preisträgers, die Prof. Dr. Achim Conzelmann (Bern) stellvertretend für Sudecks Doktorvater Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Willimczik hielt, zitierte er aus einer abschließenden Beurteilung eines Gutachtens für den Karl-Feige-Preis zur Dissertation von Gorden Sudeck: "Zweifellos eine der besten Arbeiten der letzten Jahre, und das sowohl in theoretischer als auch methodischer Hinsicht. Ich habe selten eine Arbeit gelesen, in der die empirische Forschung so exzellent mit der Aufarbeitung der theoretischen und methodologischen Hintergründe verzahnt wurde, wie im vorliegenden Fall. Eine brillante Arbeit, die aufgrund ihrer hohen Qualität sicherlich auch in der Psychologie mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen wird. Mein Fazit: Uneingeschränkt preiswürdig."
Die Dissertation wurde 2006 an der Universität Bielefeld angenommen und mit "summa cum laude" bewertet. Beim Wissenschaftspreis 2005/06 des Deutschen Olympischen Sportbundes um die Carl-Diem-Plakette belegte Gorden Sudeck mit dieser Arbeit einen hervorragenden 2. Platz. Mit der Publikation seiner Arbeit in der Reihe "Forum Sportwissenschaft" hat er außerdem noch die Chance, mit dem "Publikationspreis Sportwissenschaftlicher Nachwuchs" ausgezeichnet zu werden, der erstmals 2009 verliehen wird. Alle in der Reihe publizierten Arbeiten nehmen automatisch an dem Wettbewerb teil. Informationen zum Publikationspreis und zur Reihe "Forum Sportwissenschaft" finden Sie hier.
Mit dem Karl-Feige Preis, den die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie alle zwei Jahre vergibt, werden hervorragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Sportpsychologie gefördert. Der Preisträger erhält eine Einladung, die prämierte Dissertation in einem Festvortrag auf der Jahrestagung der asp vorzustellen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen: Hermann Müller (1997), Susanne Quinten (1997, lobende Anerkennung), Petra Wagner (1999), Markus Raab (2001), Ralf Brand (2003), Mathias Weigelt (2005) und Babett Lobinger (2005, lobende Anerkennung).