Neuerscheinungen 08 (09.06.2006)
Hans-Georg Weigand (Hrsg.): Fußball – eine Wissenschaft für sich. Würzburg: Königshausen & Neumann 2006, 250 S., ISBN 3-8260-3352-3, 19,80 EUR
Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland wurden im Sommersemester 2006 im Rahmen der Vorlesungsreihe "Studium Generale" zwanzig Vorträge von Wissenschaftlern der Universität Würzburg gehalten. Dieses Buch liefert einen Querschnitt der Themen und zeigt die vielfältigen Aspekte auf, unter denen das Fußballspiel wissenschaftlich analysiert werden kann. Dazu zählen u.a.: Wie muss der Ball geschossen werden, damit er im Tor landet? Woher stammen die heutigen Fußballregeln? Wie viel Geld sollten die Vereine für die Fernsehübertragungsrechte bekommen? Wie beeinflusst die Globalisierung das Fußballspiel? Warum kann ein Ball im Bogen fliegen? Warum besteht der Fußball – meist – aus Fünf- und Sechsecken? Warum gibt es Moleküle mit Fußballform? Welcher sozialen Schicht gehören die Zuschauer eines Fußballspiels an? Warum gibt es und was sind Hooligans? Wie beeinflussen fußballerische Redeweisen unsere Sprache? Was ist Fußballtalent und ist es vererblich? Wie spielen Roboter Fußball? Was passiert, wenn ein Strafrechtler von Fußball träumt? In diesem Buch gehen Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen (Physik, Musik, Germanistik, Soziologie, Staatsrecht, Biowissenschaft, Mathematik, Vergleichende Sprachwissenschaft, Informatik, u.a.) diesen und ähnlichen Fragen auf den Grund.
Georg Bull & Sven Huhnholz: Baseball. (PRAXISideen, 23). Schorndorf: Hofmann 2006, 128 S. (+ CD-ROM), ISBN 3-7780-0231-7, 16,80 EUR
Das Ziel dieses Buches ist es, Studenten, Sportlehrern, Trainern von Nachwuchsmannschaften und allen anderen Interessierten das "Know-how" rund um den Baseballsport zu vermitteln. Sie werden in die Lage versetzt, das Konzept, die Faszination, Hintergründe und Technikanforderungen dieser einzigartigen Sportart zu verstehen, um so auch junge Spieler erfolgreich unterrichten und coachen zu können. Anhand der beiliegenden CD-ROM werden die baseballspezifischen Techniken und Übungen noch einmal veranschaulicht und Bewegungsabläufe detailliert dargestellt.
Michael Pöppl: Der springende Punkt ist der Ball. Die Geschichte einer Leidenschaft. Berlin: Aufbau 2006, 322 S., ISBN 3-7466-8138-3, 7,95 EUR
Dieses Buch ist eine aktualisierte, mit Esprit, Herz und Kenntnis geschriebene Geschichte des deutschen Fußballs seit 1945. Der Autor, der als freier Journalist in Berlin tätig ist, ruft in dieser Neufassung seines 2002 erschienenen Buches "Fußball ist unser Leben. Eine deutsche Leidenschaft" noch einmal die schönsten und tragischsten Momente in Erinnerung und zeigt, wie der Fußball die Welt bewegt. Ob Wirtschaftswunder und das "Wunder von Bern", ob Wiedervereinigung und WM-Gewinn 1990, ob Vogts'/Völlers Demission und Kohls/Schröders Abgang - fast immer finden sich erhellende Parallelen, Überschneidungen und Spiegelungen von Fußball und Gesellschaft. Aber auch die ganz persönliche Sicht der Dinge bleibt in diesem Buch nicht unberücksichtigt: Vom kleinen Steppke, der auf dem Hinterhof mit dem Kicken beginnt, später seine Liebe zu Borussia Dortmund entdeckt und letztendlich eine innige Hassliebe zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft entwickelt - so mischt sich in die vielen unterhaltsamen Anekdoten auch Polemisches, was die Lektüre angenehm unterhaltsam macht.
Torsten Körner (Hrsg.): Auch ich war einst Pelé. Prominente und ihr Traum vom Fußball. Berlin: Aufbau 2006, 219 S., ISBN 3-7466-7051-9, 8,95 EUR
Wer für sich einmal in Erinnerung rufen möchte, wie er selbst einst als Kind mit dem Fußball in Berührung kam, der wird in dem vorliegenden Werk vielleicht sogar seinen eigenen (ähnlichen) Jugendtraum wieder entdecken. Der Herausgeber, der sich schon mit mehreren Biographien, u.a. von Franz Beckenbauer (2005), einen Namen gemacht hat, hat insgesamt 25 mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten gebeten, ihm über ihr Fußballer-Vorleben oder ihre Zeit auf dem Platz zu erzählen und diese Gespräche auf jeweils fünf bis sieben Seiten aufgezeichnet. Auf dieser Erinnerungsreise kommen Tagesthemen-Moderatorin Anne Will, die Sportmoderatoren Marcel Reif, Michael Steinbrecher und Harry Valerien, Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt, die Schauspieler Volker Lechtenbrink und Peter Lohmeyer, Maler Markus Lüpertz, die Ex-Minister Theo Waigel und Norbert Blüm, Sänger Wolfgang Niedecken und viele andere zu Wort. Ein lesenswertes – etwas anderes Buch – zum derzeit populären Thema Fußball.
Robert Hamster: Golf Platzreife. Alles für die Prüfung. München: BLV 2006, 144 S., ISBN 3-8354-0025-8, 15,95 EUR
Nur wer die Platzreife nachweisen kann, hat Zutritt zu den Golfplätzen, wenn auch längst nicht zu allen. Allgemeingültige Richtlinien gibt es für diese Prüfung nicht. Der Autor, ausgebildeter Golf Pro und Inhaber einer Golfschule, hat in dem vorliegenden Buch alles zusammengefasst, was wichtig ist, um die Eintrittskarte in die Welt der Golfer zu erlangen. Praxistraining ist der erste Schwerpunkt, Basiswissen die Grundlage. Wenn klar ist, woraus ein Schlägersatz besteht und wie das Grün gelesen wird, geht es weiter mit den Grundschlägen von Putten bis Pitchen. Das Thema Spiel auf dem Platz umfasst Aufwärmübungen, das Einschlagen, den Spielverlauf und natürlich die Strategie. Das Vorbereitungstraining bietet Informationen über die Struktur des Trainings und effektive Übungen. Im Anschluss an das Kapitel "Etikette- und Regelwissen" folgen 65 prüfungsrelevante Fragen. Die Antworten stehen auf der Umschlagklappe und sind im Textteil noch mal ausführlich erklärt. Fachausdrücke sind extra aufgelistet, hilfreiche Tipps zwischendurch hervorgehoben. Zahlreiche Fotos und Grafiken machen den Text und die Anleitungen anschaulich und leicht nachvollziehbar. Und der Leser findet auf einen Blick die wichtigsten Regeln und Übungen auf dem Umschlag, die ausgeschnitten bequem in jede Golftasche passen.
Andreas Debski, Michael Kraske, Ingolf Rackwitz & Christian Werner: Zentralstadion Leipzig. Vom Stadion der Hunderttausend zum Fußballtempel. Berlin: Das Neue Berlin 2006, 192 S.,
ISBN 3-360-01280-1, 19,90 EUR
1956 wurde das Leipziger Zentralstadion eingeweiht. Zuvor waren 1,5 Millionen Kubikmeter Kriegsschutt in den 23 Meter hohen Zuschauerwall verwandelt worden. In freiwilligen Aufbaustunden hatten Tausende Leipziger an der Errichtung ihres Stadions mitgewirkt. In dem Buch erinnern sich Zeitzeugen an die Zeit des Aufbaus und an legendäre Sportveranstaltungen - wie das Spiel von Lok Leipzig gegen Eusebios Benfica Lissabon 1966; Maradona konnte hier ebenso wenig gewinnen wie Michel Platini. Leichtathleten wie Marita Koch stellten fabelhafte Rekorde auf, und hier fanden die Großveranstaltungen der Turn- und Sportfeste statt. Nach der Wende lief ein Wirtschaftskrimi um den Umbau des Stadions ab. Das Stadion drohte zur Investitionsruine zu verkommen. Der Confederations-Cup machte es zu einem neuen Anziehungspunkt des deutschen Fußballs. Als Austragungsort zur WM 2006 zieht das Zentralstadion nunmehr die Blicke auf sich.
Jürgen Kern: Das Dopingproblem. Wirkung und Nebenwirkungen im Kraft- und Ausdauersport. Wien, München, Bern: Wilhelm Maudrich 2002, 214 S., ISBN 3-85175-780-7, 35,00 EUR
Das Buch gibt Anregungen zur Verbesserung der Auswahlkriterien für die Planung von Trainingsdopingkontrollen. Zudem sollen Mediziner, Sportwissenschaftler, Trainer, Pharmazeuten, Funktionäre und alle anderen mit dem Sport verbundenen Personen für das heikle Thema Dopingmissbrauch sensibilisiert werden. Die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen den pharmakologischen Wirkungen und Nebenwirkungen der Dopingsubstanzen einerseits sowie den Gesetzmäßigkeiten der Trainingslehre andererseits soll als Basis für eine effektive Bekämpfung des Dopingproblems verstanden werden. Leider ist der Missbrauch leistungssteigernder Substanzen nicht mehr ein auf den Hochleistungssport begrenztes Phänomen, denn in zunehmendem Maße gibt es auch "Nachahmungstäter" im Breiten- und Freizeitsport. So haben Umfragen in Sportstudios gezeigt, dass ein Viertel der Befragten Anabolika zu sich nehmen. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle handelte es sich um potentiell lebertoxische Substanzen, die hauptsächlich auf dem Schwarzmarkt besorgt wurden. Diese Entwicklung ist vom medizinischen Standpunkt aus betrachtet beängstigend, da die aus dem Dopingmissbrauch resultierenden Gesundheitsschäden sehr gravierend sind. Dem Wunsch des Österreichischen Anti-Doping-Komitees folgend, hat der Autor relevante Daten über die Wirksamkeit der Dopingmittel in diesem Werk zusammengefasst.
Maximilian Stempfhuber (Hrsg.): In die Zukunft publizieren. Herausforderungen an das Publizieren und die Informationsversorgung in den Wissenschaften. 11. Kongress der IuK-Initiative der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft in Deutschland. Bonn: Informationszentrum Sozialwissenschaften 2006, 297 S., ISBN 3-8206-0150-3, 25,00 EUR
Der Tagungsband zur 11. Jahrestagung der Initiative Information und Kommunikation wissenschaftlicher Fachgesellschaften (IuK), in der auch die dvs mitarbeitet, dokumentiert ihr Engagement für die Verbesserung der Informationsversorgung in den Wissenschaften, dient als Plattform für die Kommunikation innovativer und richtungsweisender Ideen und formuliert die Themen, zu denen innerhalb – und gerade auch zwischen – den deutschen Fachgesellschaften eine Standort- und Richtungsbestimmung notwendig erscheint. Der Tagungsband vertieft die Webproceedings, die Dokumentationen aller Vorträge enthalten und unter www.iuk-initiative.org zugänglich sind. Themen sind u.a.: Urheberrecht für Wissenschaftler, Open Access-Publikationen, Kollaboratives elektronisches Publizieren, Neue Wege der Wissenspräsentation und -vermittlung, Themenorientierte Fachinformationssysteme, Erfahrungen aus dem Betrieb einer spezialisierten Suchmaschine, Die Virtuelle Fachbibliothek Sportwissenschaft, eTeaching und eLearning, Suchmaschinen, Strukturierung und Metadaten, Forschungsrankings: Artefakte oder Sichtbarkeit der Forschungsarbeit? u.v.m.
Anna Sax: Familienratgeber Sport. Ein Buch für Eltern von Sportverrückten und von Sportmuffeln. Zürich: Atlantis pro juventute/Orell Füssli 2006, 120 S., ISBN 3-7152-1050-8, 14,90 EUR
Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen ist eine Tatsache! Dieser Ratgeber erklärt den Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Gesundheit, von Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden im Kindesalter und zeigt, wie Eltern ihre Kinder zu sportlicher Betätigung oder auch nur zu genügend Bewegung motivieren können. Die Wahl der geeigneten Sportart ist wichtig. Da bietet das Buch Anregungen und Entscheidungshilfen: Worauf muss beim Sportverein geachtet werden? Was ist ein kindgerechtes Training? Wie funktioniert die Nachwuchsförderung? Gibt es typische Mädchen- oder Jungensportarten? Welche Möglichkeiten bieten sich für behinderte Kinder? Was zeichnet Trendsportarten aus? Muss wirklich jedes Kind Sport treiben? Interviews mit Fachleuten, Porträts von Sportlerfamilien, Hinweise auf Fachliteratur und nützliche Adressen runden diesen Ratgeber ab. Die Autorin war als Kind selber Leistungssportlerin, brach ihre Sportkarriere als Jugendliche ab und fand erst viel später wieder zum Sport zurück. Sie ist Gesundheitsökonomin und Geschäftsführerin der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik und befasst sich in der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen mit Fragen rund um Bewegung und Sport bei Kindern und Jugendlichen.
Silke Sinning: Trainerinnen im Frauenfußball. Eine qualitative Studie. (Junge Sportwissenschaft, 10). Schorndorf: Hofmann 2006, 432 S., ISBN 3-7780-7210-2, 26,90 EUR
Trainerinnen sind im Bereich der Sportspiele sowohl bei den Männer- aber insbesondere auch bei den Frauenmannschaften stark unterrepräsentiert. Je höher die Leistungsklasse, umso seltener findet man Frauen in dieser leitenden und verantwortungsvollen Position. Der Frauenfußball scheint hier eine positive Ausnahme darzustellen, denn dort sind vor allem im Spitzenbereich einige Trainerinnen äußerst erfolgreich. Ihre Erfolge werden neben dem großen Männerfußball in der letzten Zeit zwar stärker wahrgenommen, jedoch gibt es wenig einschlägige Aufschlüsse über ihre Arbeit. Dieser Erkenntnislücke widmet sich die vorliegende Arbeit. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mittels qualitativer Interviews u.a. detaillierte Erkenntnisse über die Arbeitsbedingungen der Trainerinnen, über ihre fachlichen Kompetenzen als auch über ihre Beweggründe zu erhalten. Außerdem werden die Handlungsstrategien der Trainerinnen im fußballtypischen Alltag sowie bei Problemen und Barrieren aufgedeckt. Die Ergebnisse werden genutzt, um beispielsweise auf negative Strukturen aufmerksam zu machen oder aber um zukünftige Trainerinnen auf ihrem Weg zu unterstützen.